Anwalt des verurteilten iranischen Studenten Latifi kritisiert Medien

Saleh Nikbakht

Zamaaneh, 26. Dezember 2010 – Habibollah Latifis Anwalt Saleh Nikbakht hat die Fehlinformation der Medien über den inhaftierten kurdischen Studenten kritisiert, der am Sonntag in der nordwestiranischen Stadt Sanandaj gehängt werden sollte. Nikbakht sagte der Menschenrechtsseite RAHANA gegenüber: „Bestimmte Leute wollen gewisse juristische Sachverhalte politisieren, und das entwertet meine Arbeit und die Arbeit meines Kollegen Nemat Ahmadi (Latifis zweiter Anwalt).”

Er erklärte, es lägen gewisse Dinge gegen ihren Klienten vor, fügte aber hinzu, es sei in niemandes Interesse, darüber zu sprechen, dass die Gerichtsverhandlung hinter verschlossenen Türen stattgefunden und nur drei Minuten gedauert habe.

„So etwas erschwert unsere Arbeit“, erklärte Nikbakht und fügte hinzu, die Gerichtsverhandlung habe nicht hinter verschlossenen Türen stattgefunden,  unddie Anwälte seien anwesend gewesen.

Nikbakht zufolge bedeutet die Aussetzung der Hinrichtung, dass Habibollah Latifi definitiv weitere zwei Monate am Leben bleiben wird. Er zeigte sich optimistisch über die Möglichkeit einer Begnadigung Latifis durch die Justiz.

Der inhaftierte kurdische Jurastudent Habibollah Latifi sollte am Sonntag in Sanandaj gehängt werden. Nachdem sich seine Anwälte und seine Familie unter großer Unterstützung der Bevölkerung der Provinz für ihn eingesetzt hatten, wurde seine Hinrichtung ausgesetzt.

Ihm wird eine Reihe von Aktivitäten in Sanandaj zur Last gelegt, die vor vier Jahren einen Brand ausgelöst hatten. Latifi bestreitet eine Beteiligung an den Ereignissen und sagt aus, dass die von ihm im Gefängnis abgelegten Geständnisse unter Folter erzwungen wurden.

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 26. Dezember 2010
Quelle (Englisch): http://radiozamaneh.com/english/content/condemned-iranian-students-lawyer-criticizes-media

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