Veröffentlicht auf Zamaaneh am 4. Dezember 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/12/election-protesters-threa.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben
Das [heutige] Freitagsgebet war eine Anhäufung von Warnungen in Richtung der Demonstranten gegen die Wahlen, die jede Gelegenheit genutzt haben, um ihren Protest gegen die Regierung Ahmadinejad zu demonstrieren, die nach ihrer Überzeugung auf den Schultern eines durch Wahlbetrug ins Amt gelangten Präsidenten ruht.
Der Erz-Hardliner Ayatollah Jannati erinnerte heute beim von ihm geleiteten Freitagsgebet in Teheran die Anwesenden daran, was aus den Mitgliedern der iranischen Volksmujaheddin wurde – der oppositionellen Gruppierung, die während der ersten Jahre der Islamischen Republik Iran stark unterdrückt wurde und ihren Kampf gegen die Islamische Republik während des Iran-Irak-Krieges vom Irak aus fortsetzte.
Ayatollah Jannati warnte die Demonstranten, dass das Bekämpfen des Systems sie „teuer zu stehen“ kommen und sie „heimatlos“ machen werde.
Ein beträchtlicher Teil der Volksmujaheddin war schließlich in einem Camp im Irak geblieben, das sich lange Zeit unter rechtlicher Zuständigkeit der USA befand. Das Camp wird derzeit durch die irakische Regierung bedroht, die die Insassen nach Iran ausweisen möchte.
Ayatollah Jannati betonte: „Diejenigen, die die Revolution und das System verraten, werden bestraft werden.“
Im ersten Jahrzehnt des Bestehens der Islamischen Republik waren viele Mitglieder der Volksmujaheddin hingerichtet oder zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Ayatollah Jannati warf den Demonstranten Verbindungen zu den USA vor und erklärte, gewisse Personen, die ehemals Anhänger des Revolutionsführers Ayatollah Khomeinis waren, hätten sich nunmehr der „feindlichen Front“ angeschlossen.
Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi, die beiden Präsidentschaftskandidaten, die Mahmoud Ahmadinejads Wiederwahl anfechten, hatten beide enge Verbindungen zu Ayatollah Khomeini. Sie behaupten, dass die derzeitig Politik der Regierung den Lehren des Revolutionsführers grundsätzlich widerspricht, und verlangen eine Rückkehr zur Verfassung.
Ayatollah Jannati kritisierte auch die Einwände der Opposition gegen die Rolle der Basijis in der Niederschlagung der Proteste. Oppositionelle Kräfte berufen sich auf eine Weisung Ayatollah Khomeinis und eine in der Verfassung enthaltene Bestimmung, derzufolge die bewaffneten Streitkräfte sich nicht in politische Angelegenheiten einmischen dürfen.
Die Basij-Milizen sind eine Organisation von Freiwilligen, die der Aufsicht der Revolutionsgarden unterstehen. Ayatollah Jannati fragte: „Wie können Moslems Dingen wie Wahlen und dem Schutz des Landes gleichgültig gegenüberstehen?“
Schließlich ermahnte Ayatollah Jannati die Studenten, sie sollten sich so verhalten, dass die „Märtyrer“ und nicht die USA an ihnen Gefallen finden.
Viele studentische Gruppen und Aktivisten haben angekündigt, am „Tag der Studenten“ am 7. Dezember ihren Protest gegen den „Wahlbetrug“ bekräftigen zu wollen. An iranischen Universitäten in ganz Iran haben in den vergangenen Monaten unzählige Proteste gegen die Regierung Ahmadinejad stattgefunden.