Veröffentlicht auf Persian2English
Quelle (Persisch):Freedom Messenger/HRDAI
Übersetzung Persisch-Englisch: Siavosh für Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.wordpress.com/2010/01/02/the-protest-of-families-in-front-of-the-revolutionary-court-partial-list-of-detainees-from-dec-26-and-dec-27/
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)

Laut Berichten der Menschenrechts- und Demokratieaktivisten in Iran sind am Montag, dem 2. Januar [sic] mehr als 100 Angehörige von Personen, die am 7., 27. und 28. Dezember verhaftet wurden, zum Revolutionsgericht gegangen, um nach ihren Angehörigen zu fragen und ihre Freilassung zu fordern.
Am heutigen Samstag kamen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Gerichts auf die Familien zu und fragten, warum sie sich dort versammelt hätten. Die Familien standen um die Mitarbeiter herum, und einer der Agenten fragte, was sie wollten. Als sie hörten, dass die Familien die Freilassung ihrer unschuldigen Angehörigen forderten, sagte einer von ihnen, „Und wer ist verantwortlich für all die Schäden an öffentlichem Eigentum und für all die angezündeten Autos? Sie müssen sich an diejenigen wenden, die Ihre Kinder zum Aufruhr angestachelt haben.“
Die Familien antworteten: „Und wer ist verantwortlich für all die Toten und Verletzten? Sie lassen die Menschen von Ihren Kräften angreifen, und ausgerechnet an Ashura verhaften Sie unsere Kinder.“
Die Sicherheitsmitarbeiter sagten, die Polizei habe ihre Pflicht getan. Eine Mutter antwortete: „Welche Pflicht? Sie haben meine Tochter verprügelt, ihren Schädel gebrochen, und sie dann verhaftet.“ Eine andere Mutter sagte: „Welche Pflicht? Menschen mit Polizeifahrzeugen zu überfahren ist eine Pflicht?“
Die Sicherheitsmitarbeiter versuchten, gelassen zu bleiben, aber dann plötzlich sagten sie, „Hat die Polizei nicht gesagt, dass sie gegen jede illegale Versammlung vorgehen werden, und dass Sie nicht nach Verhafteten suchen sollen? Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Kinder machen würden, hätten Sie ihnen nicht erlaubt, das Haus zu verlassen und Unruhe zu stiften. Gehen Sie jetzt nach Hause und warten Sie bis zum Prozesstag. Alle, die verhaftet wurden, sind schuldig und müssen bestraft werden.“
Viele Eltern wurden bei diesen Worten unruhig und besorgt, aber unsere Mütter trösteten sie und sagten, wir wüssten doch, dass sie lügen. Bleibt stark! Sie wollen nur, dass wir aufgeben. Solange wir zusammen sind und die Fälle unserer Kinder verfolgen, können sie nichts machen.
Einige Eltern taten sich zusammen und sagten, sie würden trotz all ihrer Krankheiten wir Herzproblemen, Diabetes und chronischer Schmerzen jeden Tag zum Gericht kommen.
Die Sicherheitsmitarbeiter warfen einige von ihnen hinaus und behaupteten, sie würden den Verkehr und das Gericht blockieren und den Frieden stören. Die Familien fanden sich jedoch draußen wieder zusammen und bekräftigten, dass sie jeden Tag wiederkommen würden, bis alle Gefangenen frei sind.
Eine neue Liste der Inhaftierten ist veröffentlicht worden und wird an Menschenrechtsorganisationen geschickt werden.
Hier sind Namen und Informationen von 35 [sic] Personen, die am 26. und 27. Dezember verhaftet wurden:
1. Bahram Moosivand, 27 – Offizier der Luftwaffe
2. Mahsa Yadollahi Razavi, 24 -Verhaftet auf der Hafez-Brücke
3. Rojan Nourian, 31 -Verhaftet am Vali Asr Square
4. Ashkan Saeedi, 24 -Verhaftet am Vali Asr Square
5. Majid Pourabed, 29- Verhaftet am 26. Dezember am Imam Hossein Square
6. Seyyed Ali Reza Hosseini, 25 – Verhaftet am Enghelab Square, er wurde von zwei Zivilagenten über den Gehsteig geschleift
7. Amir Amirentezami, 30 – Verhaftet am Hafez Square
8. Hamed Asqarpour, 22 – Verhaftet am Imam Hossein Square
9. Mohsen Hakimi, 30 – Verhaftungsort unbekannt
10. Aryan Nezam abadi, 23 – Verhaftet in Tohid
11. Ahmad Reza Ghasempour, 28 – Verhaftet am Vali Asr Square
12. Aref Naser, 21 – Verhaftet am Keshavarz Blvd.
13. Ali Zolnoor, 36 – Verhaftet am Azadi [Platz?]
14. Farshid Karimi, 27 – Verhaftet in Azerbaidjan [Straße?]
15. Mehdi Vaezi, 24 – Verhaftungsort unbekannt
16. Mostafa Arab, 32 – Verhaftet am Vali Asr Square
17. Kamal Heydardoost – Verhaftet am Ferdowsi Square
Nach islamischem Recht ist Blutvergießen im Monat Moharram (dem ersten Monat im islamischen lunaren Kalender) verboten und eine Sünde. Dies ist erst das zweite Mal in der Geschichte, dass dieser Monat entweiht und in dieser Zeit Verbrechen begangen wurden. Das erste Mal war im 7. Jahrhundert n. Chr., als Kalif Yazid Imam Hossein tötete. Am vergangenen Sonntag jedoch hat der Oberste Führer Irans, Ali Khamenei, Verbrechen begangen und Blut vergossen. Die Sicherheitskräfte unter dem Kommando von Khamenei töteten Iraner, indem sie auf sie schossen, sie mit Autos überfuhren, sie von Brücken warfen und sie mit Messern und Dolchen attackierten. Bei diesen Verbrechen und entweihenden Handlungen ließen sie es jedoch nicht bewenden: Viele von denen, die für Morde und grausame Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, besetzen derzeit hohe Positionen in Iran und haben im Fernsehen Todesurteile über die verhafteten Jugendlichen verhängt, bevor auch nur ein einziger Prozess stattgefunden hat.
Alle Beweise deuten darauf hin, dass Khamenei und die von ihm kontrollierte Justiz die Absicht haben, ein weiteres abscheuliches Verbrechen gegen die jugendlichen Freiheitskämpfer Irans zu begehen. Sie wollen die verhafteten jungen Männer und Frauen hinrichten, um eine Atmosphäre von Angst und Terror zu verbreiten und einen Weg aus der gegenwärtigen politischen Sackgasse zu finden.
Bei der Verhinderung der drohenden Verbrechen können unsere Landsleute außerhalb Irans eine Schlüsselrolle übernehmen und sich beim UN-Generalsekretär, dem Hohen Kommissar für Menschenrechte und bei anderen internationalen Menschenrechtsorganisationen für die Freilassung der jungen Inhaftierten einsetzen, sowie Demonstrationen und Aktionen veranstalten, um die Hinrichtungen zu verhindern.
Nach Auffassung der Human Rights and Democracy Activists in Iran ist die jüngste Propaganda der regimetreuen Medien vor dem Hintergrund der von der Justiz eingenommenen Haltung ein Zeichen dafür, dass das Regime vorhat, die zuletzt verhafteten jugendlichen Demonstranten und andere politische Gefangene einer „Säuberung“ zu unterziehen.
Daher warnen wir vor Massenhinrichtungen von Aktivisten und fordern den UN-Generalsekretär und den Menschenrechtskommissar auf, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um die Hinrichtung politischer Gefangener in Iran zu verhindern.