Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 4. Januar 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/01/iranian-reformists-insist.html
Während sich reformorientierte Gruppen in Iran hinter Moussavis 17. Statement stellen, in dem Transparenz bei den Wahlen, Versammlungs- und Medienfreiheit sowie die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert und Lösungsvorschläge für die gegenwärtige Krise des Landes unterbreitet werden, betonen sie gleichzeitig, wie wichtig es sei, die Proteste auch weiterhin auf friedliche und gewaltfreie Art fortzusetzen.
Seit der Veröffentlichung der umstrittenen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen im Juni befindet sich die Islamische Republik in einem kritischen Unruhezustand. Die Präsidentschaftskandidaten hatten gemeinsam mit Massen von Menschen auf den Straßen den Vorwurf erhoben, dass Mahmoud Ahmadinejad mittels Wahlbetrug eine zweite Amtzeit verschafft worden sei.
Die Hardliner wählten im Umgang mit dem Konflikt den Weg gewaltsamer Niederschlagung der Proteste. Diese ziehen sich seit mittlerweise mehr als sechs Monaten hin und haben dutzende Tote gefordert, Tausende wurden verhaftet.
Die Opposition hat alles versucht, um die Proteste friedlich zu halten. Die von ihnen beschriebenen Forderungen bewegten sich innerhalb der Verfassung. Das Establishment hingegen hatte die Proteste als vom Ausland unterstützte Umsturzversuche dargestellt.
Die reformorientierten Organisationen Islamische Iranische Partizipationsfront und Mojahedin der Islamischen Revolution haben heute verkündet, dass sie die friedlichen Demonstrationen der Menschen gegen die momentane Situation unterstützen. Sie warnten die Opposition, dass jede Form von Extremismus in der Grünen Bewegung zu Spaltungen führen werde und den Feinden der Reformbewegung in die Hände spielen würde.
Sie unterstützen Mir Hossein Moussavis Vorschläge als „minimale, aber realistische“ Schritte, die das Land zu „Hoffnung und Wohlstand“ führen könnten.
Auch fünf prominente iranische Intellektuelle, Abdolkarim Soroush, Mohsen Kadivar, Ataollah Mohajerani, Abdolali Bazargan und Akbar Ganji unterstützen die Vorschläge des Oppositionsführers, führen sie aber gleichzeitig in einem gestern veröffentlichten Statement weiter.
Einige Politiker haben Mir Hossein Moussavis Bedingungen als Zeichen des Rückzugs interpretiert. Reformkreise erklären jedoch, es handle sich lediglich um „Minimalbedingungen“, um das Land aus der Krise zu führen.
Die Regierung Mahmoud Ahmadinejad hat die Vorschläge kritisiert und erklärt, sie könnten nicht umgesetzt werden. Mir Hossein Moussavi wurde für sein letztes Statement von den staatlich unterstützten Medien wie bisher beschimpft und angegriffen.