Veröffentlicht auf Persian2English am 19. Januar 2010
Quelle (Persisch):
Übersetzung Persisch-Englisch: Siavosh J., Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.com/?p=4626
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia
VOA: Haben Sie Neuigkeiten von Majid Tavakoli?
Frau Tavakoli: Wir haben ganz kurz telefoniert. Er sagte, es geht ihm gut, und er schien in gute Stimmung zu sein. Seine Gerichtsverhandlung ist vorbei, und er hatte kein kurzes Treffen mit seinem Anwalt
VOA: Wo ist er, und wann wurde er verhaftet?
Frau Tavakoli: Er ist in Evin. Verhaftet wurde er am Studententag [7. Dezember 2009, d. Übers.]
VOA: Haben sie Majid nach seiner Verhaftung besucht?
Frau Tavakoli: Ich bin krank, ich kann nicht nach Teheran fahren und ihn besuchen. Sein Vater und sein Bruder sind hingefahren, um ihn zu besuchen, aber sein Vater hat Rückenprobleme. Es ist hauptsächlich sein Bruder, der der Sache nachgeht, aber sie erlauben uns ohnehin nicht, ihn zu besuchen. Ich hoffe, sie lassen ihn wenigstens zu Hause anrufen. Als seine Mutter muss ich seine Stimme hören. Wenn Majid eingesperrt ist, sind wir alle eingesperrt. Weil ich seine Mutter bin, ist auch mein Herz eingesperrt.
VOA: Welche Bitten haben Sie an die Regierung?
Frau Tavakoli: Ich möchte nicht, dass sie Studenten so behandeln. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nach fünf Jahren bin ich am Ende. Sein Platz ist nicht im Gefängnis. Seine Probleme sollten an der Universität gelöst werden, nicht im Gefängnis. Er hat ein Recht auf freie Rede.
Seit drei Jahren haben sie uns an der Leine. Wir machen uns ständig Sorgen um unseren Sohn. Er hat nichts getan, außer hart für sein Studium zu arbeiten. Er hat sich nur kritisch geäußert. Er verdient es nicht, im Gefängnis sitzen zu müssen. Sie haben doch gesagt, dass wir Redefreiheit haben.
Ich freue mich darauf, Majid zu sehen. Ich möchte seine Stimme hören, wenn ich meinen Sohn sehe. Für eine Mutter ist es wichtig, ihre Kinder zu sehen. Es ist schwer, mit Tränen in den Augen und einem schweren Herzen auf seine Kinder warten zu müssen.
Ich hoffe, sie finden für die Situation der Studenten eine Lösung und lassen sie frei. Es gibt keinen Grund, Studenten ins Gefängnis zu sperren und ihren Familien Leid zuzufügen.