Veröffentlicht auf Persian2English am 20. Januar 2010
Quelle (Persisch): Radio Farda
Referenziert von Iran Press News
Übersetzung Persisch-Englisch: Azadeh A., Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.com/?p=4719
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia
Das Sonnenjahr geht zu Ende, und die Diskussionen um die Löhne der Arbeiter beginnen.
Nach der Kampagne der Arbeiter für eine Erhöhung des jährlichen Mindestarbeitslohns hat der stellvertretende Minister für Arbeit und Soziales Ebrahim Nazry Jalali verkündet, dass „die Inflation einer der Hauptindikatoren für die Festsetzung des Mindestlohns“ sein werde.
Nazry Jalali sagte der Nachrichtenagentur IRNA gegenüber, der Oberste Arbeiterrat würde bei der Entscheidung über den Mindestlohn im kommenden Jahr die Lebensumstände der Arbeiter berücksichtigen. Er merkte zudem an, dass zum Ende des Kalenderjahres mit einem Rückgang der Inflation im einstelligen Bereich gerechnet wird.
Einige Analysten sagen, da die tatsächliche Inflationsrate immer über den offiziell von der Regierung veröffentlichten Zahlen liegt, sinke die wirtschaftliche Kapazität der Arbeiter jedes Jahr. Diese Kritik äußert auch Alireza Saghafi von der Vereinigung zum Schutz der Arbeiterrechte, der auch Mitglied des Iranischen Schriftstellerverbandes („Iranian Writers Association“) in Teheran ist.
Saghafi sagte gegenüber Radio Farda: „Wenn man sich die Entwicklung der Arbeiterlöhne und der Inflation der letzten 10 Jahre ansieht, stellt man fest, dass die Kaufkraft der Arbeiter sinkt.“ Weiter sagte er: „Der monatliche Mindestlohn im laufenden Jahr betrug nur 264.000 Toman (ca. 260 USD), wobei die Armutsgrenze laut Statistik bei 800.000 Toman (ca. 800 USD) liegt.“
Im letzten Jahr war der momentane Mindestlohn von 264.000 Toman von Arbeiter-Aktivisten und Arbeiterorganisationen immer wieder heftig kritisiert worden. Letztes Jahr hatten viele Arbeiterorganisationen wie das Syndikat der Busfahrer und die Unabhängige Arbeitergewerkschaft Irans eine Petition entworfen, mit der sie gegen den Mindestlohn protestierten. Obwohl die Petition von tausenden Arbeitern unterschrieben wurde, hat die Regierung auf die Beschwerden nicht reagiert.
Viele Wirtschaftsexperten sind sich einig darüber, dass der Mindestlohn ausreichen sollte, um den Arbeitern ein Leben in Würde zu ermöglichen.