Tagesarchiv: 22. Januar 2010

Professorin der Shahid Beheshti Universität von der Lehre suspendiert

Veröffentlicht auf Persian2English am 22. Januar 2010
Quelle (Persisch): Rahe Sabz (Jaras)
Übersetzung Persisch-Englisch: Aliyar T. und Neda Shayesteh, Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.com/?p=4865
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia


Derzeit sind drei Frauenrechtlerinnen von Entlassungen am Arbeitsplatz betroffen.
JARAS – Saba Vasefi, eine Wissenschaftlerin, Menschen- und Frauenrechtsaktivistin, die seit 2006 an der Shahid Beheshti-Universität arbeitet, wurde aus ihrer Position entlassen und darf nicht mehr an der Universität lehren.

Wie die Webseite Kalameh mitteilt, ist Saba Vasefi die dritte Frauenrechtlerin, die in den letzten Monaten ihren Arbeitsplatz verloren hat.

Eine neue Entlassungswelle gegen Bürgerrechtsaktivisten hat sich in den letzten Monaten ausgebreitet.

Am 19. November 2009 verlor die Frauenrechtlerin Narges Mohammadi vom Center for Human Rights Defenders ihren Arbeitsplatz.

Samira Sadri, Mitglied des politischen Rates der Vereinigung Advar-e Tahkim Vahdat und Frauenrechtlerin hat ihre Stelle als Lehrerin verloren. Nach siebenjähriger Tätigkeit als Lehrerin [? „seven years after teaching“] verlor sie im Dezember 2009 endgültig ihre Stellung.

Behörden nehmen Familien von Häftlingen ins Visier

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 22. Januar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/01/families-of-iranian-detai-1.html
Deutsche Übersetzung: Julia

Leila Farhadpour

Die Journalistin und Frauenrechtlerin Leila Farhadpour ist gestern in ihrem Haus von Sicherheitsbeamten verhaftet worden.

Am Montag war sie nach Evin gekommen, um sich nach dem Stand im Fall ihres Sohnes zu erkundigen. Infolge ihres Herzleidens wurde sie im Gefängnis ohnmächtig und wurde ins Krankenhaus gebracht. Später wurde sie zu Hause verhaftet.

Ihr Sohn Behrang Tonkaboni, Chefredakteur von Farhang-o Ahang-e Rooz, war vor über zwei Wochen in seinem Büro verhaftet worden. Frau Farhadpours Bemühungen, Informationen über seine Situation zu erhalten, blieben erfolglos.

Unzählige Journalisten, die die Debatte gegen die Präsidentschaftswahlen im Juni unterstützt hatten, durch die Mahmoud Ahmadinejad eine zweite Amtszeit als Präsident gesichert wurde, und die das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstranten nach der Wahl kritisiert hatten, sind in den letzten sieben Monaten verhaftet worden.

Die reformorientierte Webseitet Kalameh berichtet, dass Massoud Noor-Mohammadi, ein Bruder des inhaftierten Saeed Noor-Mohammadie von der reformorientierten Islamischen Partizipationsfront am Mittwoch verhaftet wurde.

Saeed Noor-Mohammadi ist Mitglied der Jugendsektion der reformorientierten Partei und sitzt seit dem letzten September im Gefängnis.

Auf Grund von Berichten, dass er in Evin „geschlagen“ wird, hatte sein Bruder sich bei den Gefängnisbehörden beschwert und war schließlich selbst verhaftet worden.

Angehörigen des bekannten reformorientierten Geistlichen Ayatollah Khalaji ist ebenfalls von den Behörden damit gedroht worden, dass sie selbst bestraft werden würden, wenn sie weiter gegen die Verhaftung des Geistlichen protestieren.

Auch in anderen Provinzen Irans werden Aktivisten verhaftet und mit harschen Maßnahmen konfrontiert. Mitglieder der reformorientierten Mojaheddin der Islamischen Revolution in Khgilouyeh und Boyer-Ahmad wurden am Mittwoch verhaftet, nachdem sie gegen die Rede des konservativen Parlmanentsabgeordneten Rouhollah Hosseinian in Yasouj protestiert hatten.

Der Amir-Kabir-Newsletter berichtet zudem über die Verhaftung zweier studentischer Aktivisten in Saveh.

In den letzten sieben Monaten hat die Regierung der Islamischen Republik mehr als 5000 Teilnehmer der Proteste gegen die Wahl verhaften lassen, um die Forderungen der Menschen nach Neuwahlen und Gerechtigkeit für alle politischen Gefanagenen zu unterdrücken.

Weitere 18 Demonstranten von der Islamischen Republik angeklagt

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 22. Januar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/01/another-18-protesters-ind.html
Deutsche Übersetzung: Na Mous

Die iranische Justiz hat weitere 18 Gefangene des Ashura-Tages in Teheran angeklagt. Nach Angaben im Justiz-Bericht werden den Angeklagten „nach Abschluss der Untersuchungen und auf der Basis von offiziellen Berichten sowie Geständnissen der Gefangenen Demonstrationen und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit und Propaganda gegen das Regime vorgeworfen“.

Am Ashura-Tag, dem 27. Dezember, hatten die iranischen Oppositionellen eine weitere Großdemonstration geplant. Das Eingreifen der Polizei und der Pro-Regierungstruppen in Zivil führten zum Gewaltausbruch; über fünfhundert Demonstranten wurden in Teheran festgenommen.

Am Montag fand die erste Gerichtsverhandlung im Fall von fünf Ashura-Gefangenen statt. Sie werden der „Moharebeh“ (Feindschaft gegen Gott) beschuldigt, worauf die Todesstrafe steht.

Die Nachrichtenagentur Fars berichtet, dass einer der Gefangenen der Mitgliedschaft in der Dissidentenorganisation der Volksmodjahedin [Ü: PMO] angeklagt wird.

Iranische Behörden behaupten, dass Exil-Oppositionsgruppen wie PMO und Monarchisten die Aschura-Ereignisse systematisch organisiert hätten, um diesen heiligen Feiertag zu entweihen.

Die Opposition bestreitet dies und behauptet, dass es in Wahrheit die Regierung gewesen sei, die die Heiligkeit des Feiertages durch Vergießen unschuldigen Blutes entweiht habe. Die Regierung hat bestätigt, dass sieben Personen in Auseinandersetzungen mit der Polizei und anderen Regierungstruppen getötet wurden.

Weitere 16 Ashura-Häftlinge wurden letzte Woche angeklagt. Das iranische Revolutionsgericht hat auch bekannt gegeben, dass sechs Ashura-Häftlinge wegen „Demonstration und Verschwörung gegen die [Ü: nationale] Sicherheit, Beleidigung ranghoher Militärs und Störung der öffentlichen Ordnung“ zu Freiheitsstrafen und Geldbußen verurteilt worden sind.