Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 27. Januar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/01/detained-mousavi-aide-acc.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Das iranische Geheimdienstministerium beschuldigt einen führenden Berater des Präsidentschaftskandidaten Mir Hossein Moussavi der „Spionage“. Außerdem gab das Ministerium die Verhaftung zweier deutscher Diplomaten am Tag Ashura (27. Dezember 2009) bekannt.
In einer Pressekonferenz sagte ein Vertreter des Ministeriums Reportern gegenüber, dass einer der Berater von Mir Hossein Moussavi mit westlichen Geheimdienstorganisationen in Verbindung gestanden und das „Verbrechen der Spionage“ gestanden habe.
Er sagte nichts über die Identität des Beraters, behauptete aber, dieser sei im Besitz von Kommunikationstechnik westlicher Geheimdienste gewesen.
Seit den Protesten von Ashura sind zehn führende Berater von Mir Hossein Moussavi verhaftet worden, die bekanntesten von ihnen sind Alireza Beheshti und Mohammad Reza Tajik.
Der Vertreter des Geheimdienstministerium gab weiterhin bekannt, dass an Ashura auch zwei deutsche Diplomaten unter den Decknamen „Yogi“ und „Ingo“ verhaftet worden seien. Er erklärte, die beiden seien am „Aufruhr“ von Ashura beteiligt gewesen.
Zuvor hatte die Justiz bereits berichtet, dass der schwedische Geschäftsträger im Zusammenhang mit den Ereignissen von Ashura für die Dauer von 24 Stunden inhaftiert worden sei.
Das Geheimdienstministerium erklärte, die Ereignisse von Ashura seien im Voraus geplant gewesen, und die verhafteten Deutschen seien für ein Netzwerk verantwortlich gewesen, in dem die an dem „Aufruhr“ beteiligten Personen zusammengeschlossen waren.
Er fügte hinzu, man glaube, dass „dieses Netzwerk in Kontakt mit deutschen Geheimdiensten“ stehe und „aus verschiedenen jungen iranischen Männern und Frauen“ bestehe, die „Propagandaaktionen und Kommunikationsaustausch mit ausländischen Elementen und Webseiten“ betrieben hätten.
Weiter sagte er, man habe eine 44jährige Frau festgenommen, die mit der „Association of Iranian Monarchists“ in Verbindung stehe. Das Ministerium erklärt, es seien große Mengen an Schmuck und Gold entdeckt worden, die die Inhaftierte an Teilnehmer des „Aufruhrs“ ausgehändigt haben soll.
Der Vertreter des Ministeriums verkündete die Verhaftung einiger Personen, die angeblich den verschiedenen marxistischen Gruppen Irans angehören sollen.
Wie er sagte, haben diese Personen miteinander unter dem Deckmantel anderer Gruppen wie der „Mütter für den Frieden“ und der „Trauernden Mütter“ kollaboriert.
Früheren Aussagen zum Trotz, dass an Ashura 300 Menschen verhaftet worden seien, gab das Ministerium heute bekannt, dass an diesem Tag 1000 Personen festgenommen wurden.
Versammlungen von Protestierenden gegen die Wahl hatten an Ashura verbreitet zu Gewalt geführt, als Regierungskräfte Demonstranten angriffen.
Menschenrechtsgruppen äußern sich tief besorgt darüber, dass die Islamische Repbulik möglicherweise viele der an Ashura Verhafteten zum Tode verurteilen wird.