Veröffentlicht auf Persian2English am 28. Januar 2010
Quelle (Persisch): http://persian2english.com/?p=5298
Übersetzung Persisch-Englisch: Xan I., Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.com/?p=5298
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Vom Herausgeber: Der folgende Text ist die Übersetzung eines Berichtes aus erster Hand, geschrieben vom Sohn einer Unterstützerin der Trauernden Mütter. Die in diesem Text enthaltenen Informationen sind verifiziert und bestätigt.
Vielleicht sollte die Grüne Bewegung nach den iranischen Frauen benannt werden. Vor zwei Wochen hat die Regierung angefangen, die Trauernden Mütter zu verhaften. Die Trauernden Mütter versammeln sich (jede Woche) im Laleh-Park, um gegen die brutale Unterdrückung der Menschen durch das iranische Regime zu protestieren. Jetzt sind auch die Trauernden Mütter zu Opfern der psychologischen Folter geworden.
Der folgende Bericht basiert auf Gesprächen mit einigen mutigen Müttern:
Am 9. Januar 2010 wurden zehn Trauernde Mütter verhaftet und unter extrem gewalttätigen und unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Alle verhafteten Mütter wurden zusammen in eine Einzelzelle gesperrt, die höchstens 2 x 2 Meter groß war. Wegen des Platzmangels waren die Mütter gezwungen, sich abwechselnd hinzusetzen. Fünf saßen, die anderen 5 standen, alle 30 Minuten wechselten sie. Darüber hinaus waren die Mütter gezwungen, ausschließlich die Toliette in der Zelle zu benutzen.
Viele der Mütter, die dieser demütigenden Behandlung ausgesetzt waren, waren über 60 Jahre alt. Einige konnten sich ohne ihre Gehstöcke nicht bewegen, viele litten an physischen Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Herzproblemen.
Am 16. Januar 2010 wurden die Trauernden Mütter nochmals von der Polizei attackiert. 21 Personen wurden festgenommen, einige davon waren lediglich Unbeteiligte, die bei dem Vorfall zufällig in der Nähe gewesen waren. Zeugenaussagen zufolge zwang ein Zivilagend eine ältere Mutter mit Gewalt, im Polizeiauto Platz zunehmen, und boxte eine andere Mutter, die sich der Verhaftung widersetzte.
Die inhaftierten Mütter wurden in der Haftanstalt Vozara verhört. Dabei kamen unmenschliche psychologische Foltermethoden zur Anwendung, so mussten sie sich z. B. komplett ausziehen, und wurden mit Drogenabhängigen und anderen Kriminellen in eine Zelle gesperrt.
Am folgenden Tag um 8 Uhr wurden alle 21 inhaftierten Mütter in einem einzigen Polizeitransporter zum Revolutionsgericht gebracht und bekamen weder Essen noch Wasser. Der Gerichtstermin dauerte bi 16 Uhr. Danach wurden sie nach Vozara zurückgebracht. Eine der Mütter berichtet, man habe ihnen nach ihrer Rückkehr einen Topf mit Essen und etwas Brot vorgesetzt, ihnen aber keine Löffel, Teller oder Seife gegeben. Die 21 hungrigen Mütter mussten mit ihren ungewaschenen Händen aus einem Topf essen.
Am folgenden Tag wurden die Mütter etwas besser behandelt. Dieses Mal wurden sie in einem Bus zum Gericht gebracht, und nach mehreren Stunden wurden sie freigelassen. Eine verhaftete Frau allerdings, die an der Versammlung der Mütter unbeteiligt gewesen war, wurde nach Evin gebracht, weil sie Baha’i ist. Mehr wissen wir über diese Frau nicht.
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