Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 4. Februar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/02/islamic-republic-persists.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben.
Die Islamische Republik bleibt hart bei der Verhaftung politischer und sozialer Aktivisten in Iran und versucht damit, die [erwarteten] Massenproteste am 11. Februar abzuwenden.
Die Organisation International Campaign for Human Rights in Iran berichtet, dass der studentische Aktivist und Mitwirkende an der One Million Signature-Kampagne gegen diskriminierende Gesetze, Maziar Samii, heute Morgen in seinem Haus verhaftet wurde, nachdem seine persönlichen Dinge beschlagnahmt worden waren.
Alireza Seghfi, Mitglied der Schriftstellergesellschaft und Arbeiteraktivist wurde ebenfalls verhaftet, nachdem er am Dienstag vom Geheimdienstministerium einbestellt worden war. Er war bereits letztes Jahr im Mai am internationalen Tag der Arbeit gemeinsam mit seinem Sohn verhaftet und nach mehreren Wochen Haft in Evin freigelassen worden.
Auch Sahar Ghasemnejad and Nazanin Hoseinnia wurden heute früh um 4 Uhr von Beamten in Zivil in ihren Wohnungen verhaftet. Beide haben keinerlei Verbindungen zu politischen Gruppen, aber in ihren Familien gibt es viele Regierungskritiker und politische Aktivisten.
Es wurden keine Anklagen gegen sie erhoben, den Familien wurde mitgeteilt, sie sollten sich beim Revolutionsgericht nach ihren Kindern erkundigen.
Im Zusammenhang mit den Verhaftungen gibt es Berichte darüber, dass Häftlinge unter Druck gesetzt werden, damit sie sich in Geständnissen selbst belasten.
Das Komitee der Menschenrechtsreporter gab bekannt, dass einer ihrer inhaftierten Mitarbeiter, Mehrdad Rahimi gezwungen werden soll, für das Fernsehen ein Geständnis abzulegen.
Mehrdad Rahimi war Mitarbeiter des Wahlkampfteams von Mehdi Karroubi in den Präsidentschaftswahlen vom Juni. Er war im Januar zusammen mit Parisa Kakai verhaftet worden, die ebenfalls für das Komitee der Menschenrechtsreporter arbeitet.
Sieben Mitglieder des Komitees befinden sich zur Zeit im Gefängnis, Haftbefehle für vier weitere wurden ausgestellt.
In den letzten acht Monaten sind mehr als 5000 Demonstranten gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen und die darauffolgenden Ereignisse verhaftet worden.