Veröffentlicht auf Radio Free Europe/Radio Liberty am 13. Februar 2010
Quelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Karrubis_Wife_Says_Her_Son_Was_Tortured_Threatened_With_Rape/1957224.html
Originaltitel: Karrubi’s Wife Says Her Son Was Tortured, Threatened With Rape
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
von Golnaz Esfandiari

Ali Karrubi zeigt die Verletzungen, die ihm eigenen Angaben zugefügt wurden, als er in Haft gefoltert wurde.
In einem heute auf der Webseite Saham News veröffentlichten offenen Brief schreibt Frau Karroubi, der 37jährige Ali Karroubi, der am 11. Februar bei den Kundgebungen zum 31. Jahrestag der iranischen Revolution verhaftet worden war, sei im Gewahrsam geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht worden.
Sie sagt, ihr Sohn sei festgenommen worden, als er versuchte, bei einem Angriff von Sicherheitskräften und Zivilagenten auf seinen Vater einzugreifen. Ali Karroubi wurde nach seiner Festnahme zur Amir Al Momenin-Moschee gebracht. Nachdem die Sicherheitskräfte seine Identität festgestellt hatten, sonderten sie ihn von den anderen Verhafteten ab und schlugen ihn heftig, so Frau Karroubi weiter.
Fatemeh Karrubi schreibt in ihrem Brief an Khamenei, dass ihrem Sohn „im Hause Gottes“ auch mit Vergewaltigung gedroht worden sei. Später sei Ali Karroubi von Spezialeinheiten weggebracht worden, die von den weiteren Folterungen Videoaufnahmen anfertigten. Als seine Freilassung angeordnet wurde, habe der Befehlshaber aufgebracht zu ihm gesagt: „Wenn Sie [Anredeform nicht ersichtlich, d. Ü.] noch weitere 24 Stunden hier geblieben wären, hätten wir Ihren toten Körper herausgegeben.“Fatemeh Karroubi erklärt, das Ziel ihres Briefes sei nicht, die Geschichte ihres Sohnes hervorzuheben. Man kümmere sich um ihn, und er sei zu Hause bei seiner Familie. Sie haben den Brief vielmehr geschrieben, um den obersten Führer dazu zu bewegen, zu Gerechtigkeit für Häftlinge aufzurufen – insbesondere für die Jungen und die Unbekannten – bevor es zu spät sei. Sie ruft Khamenei dazu auf, eine Lösung zu finden, bevor weitere Häftlinge durch die Hände „dieser verantwortungslosen Menschen“ stürben.
Mindestens drei der nach den Wahlen verhafteten Gefangenen sind unter Folter gestorben. Andere haben von körperlichen und phsychologischen Folterungen berichtet. Mehrere Inhaftierte haben berichtet, dass sie während der Haft vergewaltigt wurden.
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat auf internationale Hilfe bei der Bekämpfung der zunehmenden Rechtsverstöße in der Islamischen Republik gedrängt.
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