Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 14. Februar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/02/iranian-opposition-leader-5.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Mehdi Karroubi
Der iranische Oppositionsführer Mehdi Karroubi hat heute erklärt, er werde sich bald mit Mir Hossein Moussavi treffen, um neue Strategien für die Grüne Bewegung zu diskutieren, und die Ergebnisse an ihre Anhänger weitergeben.
Der Tageszeitung Sunday Telegraph gegenüber sagte Mehdi Karroubi, wenn die Regierung weiterhin friedliche Versammlungen von Demonstranten verbiete, müsse die Grüne Bewegung „andere Wege“ finden.
Für den 11. Februar hatten Anhänger der Grünen Bewegung Demonstrationen mit grünen Symbolen geplant. Drohungen und gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte hatten jedoch verhindert, dass die Demonstranten ihre Pläne umsetzen konnten. Die Oppositionsführer Mehdi Karroubi, Mohammad Khatami und Mir Hossein Moussavi waren ebenfalls von Sicherheitskräften und den berüchtigten regierungstreuen Angreifern in Zivil umringt und gezwungen worden, die Demonstration zu verlassen.
Seit Juni, als sich Millionen von Demonstranten versammelt hatten, um gegen den vermuteten Wahlbetrug zu protestieren, der zur Wiederwahl Mahmoud Ahmadinejads geführt hatte, durften Demonstranten sich nicht mehr versammeln, und jeder ihrer Versuche, es dennoch zu tun, hatte immer härteres Vorgehen seitens der Regierung nach sich gezogen.
Mehdi Karroubi erklärte: „Wir wollen uns im Rahmen der Verfassung für unsere friedlichen Forderungen einsetzen, möchten aber nicht, dass das Volk dafür schwere Verluste erleiden muss.“
Er sagte weiter: „Wir können unseren Kampf für die Rechte der Menschen nicht aufgeben, aber wir müssen einen geeigneten Weg finden, wie ihre Forderungen umgesetzt werden und die Revolution auf ihren ursprünglichen Weg zurückgebracht werden können.“
„Die momentane Atmosphäre, die von Angst und polizeilicher Kontrolle beherrscht ist, muss aufhören. Es muss eine Situation geschaffen werden, in der Menschen sich versammeln und ihre Meinung über die Zukunft der Regierung kundtun können“, so Karroubi weiter.
Reformorientierte Organisationen, die „Association of Combatant Clerics“ [etwa „Vereinigung streitbarer Geislicher“, d. Ü.] und die Islamische Iranische Partizipationsfront haben ebenfalls in gesonderten Statements das harsche Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten am 11. Februar verurteilt und hinzugefügt, die hohe Beteiligung an den diesjährigen Feierlichkeiten zum Jahrestag der Revolution könne nur der Teilnahme der Anhänger der Grünen Bewegung zugeschrieben werden, auch wenn die Brutalität der Polizei verhindert habe, dass sie ihre grünen Symbole zeigen konnten.
Die Opposition hat ihre Unterstützer mehrfach dringend aufgerufen, sich bei den Demonstrationen jeder Art von Gewalt zu enthalten und sich von den Provokationen der regierungstreuen Kräfte nicht zu Gewaltaktionen verleiten zu lassen.