Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 27. Februar 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/02/karroubi-insists-on-refor.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben.
Anmerkungen in eckigen Klammern stammen von der Übersetzerin
In einem Interview mit italienischen Medien [der Zeitung Corriere dela Sera] erklärte er, sowohl der „islamische“ als auch der „republikanische“ Aspekt des Systems seien durch die Ereignisse nach der Präsidentschaftswahl im Juni schwer beschädigt worden.
Neun Monate nach der Präsidentschaftswahl im Juni gehen die Proteste gegen den vermuteten Wahlbetrug, der Mahmoud Ahmadinejad an die Macht zurückgebracht hatte, noch immer weiter.
Karroubi, einer der Präsidentschaftskandidaten, der das Ergebnis der Wahl anficht, erklärte, er stelle die Legitimität und die Rechtmäßigkeit der gegenwärtigen Regierung weiterhin in Frage, mache sie jedoch für ihre Entscheidungen verantwortlich.
Er fügte hinzu, er habe keine „persönliche Feindschaft“ mit Ahmadinejad, werde aber kein Bündnis eingehen oder über das, was die Bevölkerung in den letzten neun Monaten erduldet habe, konspirieren.
Er erklärte: „Es ist das Volk, das entscheiden muss, ob es bereit ist, sich mit der Regierung zu einigen oder nicht. Die Bevölkerung steht dieser Regierung kritisch gegenüber und lehnt ihr Management ab.“
Er sagte, er glaube nur an eine Islamische Republik, in der es freie Wahlen gibt und die keine „gewalttätige und abergläubische“ Form des Islam propagiert.
Mehdi Karroubi erklärte weiter, er sei gegen jede Form von Sanktionen gegen Iran, da diese lediglich die bereits herrschende Not der Bevölkerung verschärfen würde. „Gedankenlose Worte und falsche Positionen der Regierung im innen- wie auch im außenpolitischen Bereich sind die Bevölkerung teuer zu stehen gekommen“, so Karroubi weiter.
Der Westen hat seine Bemühungen um schärfere Sanktionen gegen Iran verstärkt, nachdem keine Einigung über die nuklearen Aktivitäten Irans erzielt werden konnte.
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