Iran: Frauenrechtlerinnen fordern Ende der Diskriminierung

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 8. März 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/03/iranian-womens-activists.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Mehrere iranische Frauenrechtsaktivistinnen haben sich [heute] anlässlich des Internationalen Frauentages versammelt und von der Islamischen Republik die Freilassung aller Frauenrechtsaktivistinnen sowie die Beendigung der Diskriminierung von Frauen in Iran gefordert.

Diese Forderungen wurden in einer Resolution der „Grünen Versammlung der Aktivistinnen der iranischen Frauenbewegung“ zusammengestellt, die sich gestern, am Vorabend des Internationalen Frauentages am 8. März, versammelt hatte.

Die Teilnehmerinnen drängen darauf, dass Iran der Konvention zur Abschaffung jeder Form der Diskriminierung beitritt und gesetzliche, soziale und politische Lösungen etabliert, mit denen die Gewalt gegen Frauen beendet werden kann. Die Schaffung gleicher Möglichkeiten für Frauen in allen Bereichen der Politik, Verwaltung und des Managements, die Abschaffung aller Formen der Geschlechtertrennung sowie die Freilassung aller politischen Gefangenen sind weitere Forderungen dieser Resolution.

Die Verfasserinnen der Resolution erklären, Frauen hätten einen gleichen Anteil an den Protesten der letzten Monate gegen das Ergebnis der umstrittenen Präsidentschaftswahl. Sie fügen hinzu: „Frauen haben sich in gleicher Weise die Forderungen dieser Bewegung zueigen gemacht, ohne Furcht vor Schlägen, Inhaftierung, Studienverboten, Arbeitsverboten und Landesverweisen, Entzug diverser ziviler Rechte, ja sogar ohne Furcht vor Tod und Märtyrertum.“

Die Frauen hätten sich mit einem besseren Bewusstsein und größerer Entschlossenheit als in der Vergangenheit an der Grünen Bewegung beteiligt und hätten eine aktive und zentrale Rolle in dieser Bewegung gespielt, so die Frauen weiter. Am Schluss der Resolution heißt es, die Frauen gäben den Menschen innerhalb der Grünen Bewegung ihre Stimme, würden jedoch gleichzeitig weiter beharrlich für ihre unabhängigen Forderungen kämpfen.

An dem Treffen nahmen viele Frauenrechtsaktivistinnen und Angehörige von Inhaftierten der letzten Zeit teil.

3 Antworten zu “Iran: Frauenrechtlerinnen fordern Ende der Diskriminierung

  1. Bei Frauenkollektiven, die öffentlich und vielleicht sogar laut(stark) auftreten, scheinen sich Regimes in der Regel eher schwerzutun, wie die beiden Beispiele zeigen

    a) der mittelfristig erfolgreichen „Madres de la Plaza de Mayo“ („Mütter des Platzes der Mairevolution“), eine Organisation argentinischer Frauen (ab 30. April 1977 aktiv), deren Kinder während der Militärdiktatur (1976-1983) „verschwanden“
    ( http://de.wikipedia.org/wiki/Madres_de_la_Plaza_de_Mayo )

    und

    b) des kürzestfristig erfolgreichen „Rosenstraße-Protest“, der größten spontanen Protestdemonstration im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus, als Ende Februar und Anfang März 1943 „arische“ Ehepartnerinnen aus „Mischehen“ und andere Angehörige von verhafteten Juden in Berlin deren Freilassung verlangten,
    ( http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenstra%C3%9Fe-Protest )
    belegt.

  2. Arme mutige Frauen, schon bald werden sie verhaftet sein !

  3. Pingback: IranSIC Newsletter 8. März 2010 – Deutsch « Sea of Green Germany

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