Veröffentlicht bei Mehr News am 22. März 2010
Quelle (Englisch): http://www.mehrnews.com/en/NewsDetail.aspx?NewsID=1054242
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Anmerkung: Mehr News gilt als konservativ und Khamenei nahestehend.
Anmerkungen in eckigen Klammern stammen von der Übersetzerin und können Spuren von Sarkasmus enthalten.
Die englische Vorlage ist teilweise nicht eindeutig. In diesen Fällen kann ich für Genauigkeit keine Gewähr übernehmen
MASHHAD, 22. März 2010 (MNA) – Der Oberste Führer sagte in seiner Neujahrsansprache, nach der Präsidentschaftswahl vom 12. Juni hätten die Feinde versucht, die iranische Nation in bittere Rivalen zu spalten, doch das Volk sei wachsam gewesen und habe ihren Plan durchkreuzt.
Die Spaltung der Nation in „zwei Gruppen, bestehend aus „Minderheit und Mehrheit“ und „Gewinnern und Verlierern“, die einander bekämpfen sollten, sei eine von Ausländern verfolgte Verschwörung gewesen, erklärte der Führer der Islamischen Revolution.
„In dieser Zeit betraten einige Unruhestifter die Bühne, um den Willen des Feindes zu vollziehen, nämlich einen Bürgerkrieg in Iran zu entfachen. Aber die Nation war wachsam und hat sie enttäuscht“, sagte Ayatollah Ali Khamenei zu einer großen Menschenmenge, die sich am Sonntag am Schrein von Imam Reza (er sei gegrüßt) in Mashhad versammelt hatte.
Der Führer der Islamischen Revolution fuhr fort, bei der Präsidentschaftswahl am 12. Juni sei die Nation in 14 und 24 Millionen Gruppen geteilt, aber nach der Wahl, als sie von den üblen Absichten der Feinde erfuhren, schlossen sie sich wieder zusammen und stellten sich den Aufrührern entgegen.
Hinsichtlich der Unterstützung der Aufstände nach der Wahl durch die Feinde sagte der Führer, selbst wenn die USA, Großbritannien und die Zionisten in der Lage gewesen wären, Truppen in die Straßen Teherans zu entsenden, um ihre „bösen Pläne“ zu verwirklichen, hätten sie es getan [vermutlich ist mit „sie“ die vereinte iranische Bevölkerung gemeint, die sich auch schon den Aufrührern entgegengestellt hatte].
Bei überwältigenden Kundgebungen am 30. Dezember und 11. Februar habe sich das Volk unabhängig von den von ihnen favorisierten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl vom 12. Juni vereint und ihre Einigkeit in der Verteidigung des Systems der Islamsichen Republik demonstriert, so Ayatollah Khamenei weiter.
Ayatollah Khamenei zufolge haben die Feinde versucht, mit ihrer Unterstützung der gewalttätigen Aktionen das Ergebnis der Wahlen zu unterminieren und eine Bühne für Zusammenstöße zu schaffen. „Versuche, die Wahlergebnisse mit Macht und Gewalt zu verändern verstießen gegen die Scharia und das Gesetz.“
Der Führer bezeichnete die Wahlbeteiligung von 85 Prozent als ungemein wichtige Episode für die Legitimisierung des Systems der Islamischen Republik.
Der Führer sagte, es sei angesichts der trügerischen Absichten der Feinde wichtig, mutig und wachsam zu sein.
Die Zionisten, die USA und andere Feinde der Islamischen Republik änderten ständig ihre Taktik, so dass sie manchmal als Wolf und andere Male als Fuchs auftreten, weshalb sie manchmal gewalttätig und feindselig agierten und dann wieder ein irreführendes Verhalten an den Tag legten.
Unter Verweis auf seine Rede am ersten Tag des Neuen Jahres in Mashhad vom letzten Jahr sagte der Führer, seine Voraussage bezüglich der Täuschung durch Präsident Obama sei letztlich eingetreten.
„Wie gesagt, die Offiziellen des Systems prüften die sogenannte ausgestreckte Hand des amerikanischen Präsidenten sorgfältig, um sicherzustellen, dass unter dem Samthandschuh nicht eine Metallklaue verborgen ist, (aber) leider trat genau das ein, was wir geahnt hatten.“
Der US-Präsident habe „offene und verdeckte“ Gesten übermittelt und in Briefen behauptet, er sei interessiert am Aufbau fairer Beziehungen mit der Islamischen Republik, doch hätten sich all seine Behauptungen „in der Praxis als das Gegenteil erwiesen“, und der US-Präsident habe bezüglich der Ereignisse nach der Wahl die „schlechtestmögliche Position“ eingenommen, indem er die Angriffe der Aufständischen und Saboteure auf die Bevölkerung als „zivile Bewegung“ bezeichnete und damit ohne es zu wissen seine wahren Motive preisgab.
Der Führer fügte hinzu, eine US-Regierung, die die überwältigende Wahlbeteiligung der iranischen Nation ignoriert und den Mord an palästinensischen Kindern in Gaza unterstützt, sei „nicht in der Position, um über Menschenrechte und Demokratie zu sprechen.“
Jahrzehnt des Fortschritts und der Gerechtigkeit
Der Führer fuhr fort, das nächste Jahrzehnt müsse zum „Jahrzehnt der Entwicklung der Gerechtigkeit“ für die Islamische Republik werden.
Der Kampf gegen Armut, Korruption und Ungerechtigkeit müsse auf dem Weg zur Entwicklung Priorität haben.
Entwicklung steht seit dem Sieg der Islamischen Revolution von 1979 auf der Agenda, und mit wissenschaftlichen Studien und der Entwicklung von Infrastruktur-Projekten habe man die diesbezüglichen Bemühungen schnell in Angriff genommen.
Zur Zeit sei Iran auf manchen Gebieten dank seines wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts weltweit unter den ersten acht bis zehn Ländern, dazu zählten vor allem Fortschritte in der Nanotechnologie, Stammzellenforschung, Luftfahrtindustrie etc., so der Führer.
Er hob die einflussreiche Rolle Irans in der Region und darüber hinaus hervor und sagte, selbst die Feinde der Islamischen Republik würden die einflussreiche Rolle Irans auf der internationalen Bühne anerkennen. Iran sei heute das einflussreichste Land der Region.
Allerdings würden ein paar engstirnige Menschen im Land unter dem Einfluss der Äußerungen von Herrschern arroganter Mächte Irans Glaubwürdigkeit in der Welt herunterspielen, so der Führer.
Sowohl in den Augen seiner Feinde als auch in denen seiner Freunde werde Iran als mächtiges und einflussreiches Land wahrgenommen, erklärte er.
Selbst Länder, die wirtschaftlich weiter entwickelt seien als Iran, hätten weltweit keinen wichtigeren Status als Iran.
An anderer Stelle seiner Neujahrsansprache bezeichnete Ayatollah Khamenei das Subventionsreformgesetz als sehr wichtigen Schritt zur Unterstützung der Bemühungen des Landes, eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu erreichen.
Um einen umsetzungsfähigen Ansatz im Wirtschaftsreformplan zu finden, müssten die Regierung und das Parlament zusammenarbeiten. „Ich empfehle der Exekutive und der Legislative, miteinander zu kooperieren.“
Er forderte die Parlamentarier zur Kooperation mit der Regierung auf und bat die Regierung, umzusetzen, was vom Parlament gebilligt wurde.
Der Führer legte großen Wert auf das Thema Produktivität und die Förderung der Qualität lokaler Produkte. Die iranischen Konsumenten müssten fühlen, dass die Produkte, die sie verwenden, besser sind als die ausländischen, oder zumindest die gleiche Qualität haben.
[Leseempfehlung an dieser Stelle: „Wälder im Norden sind von Zerstörung bedroht“]
An anderer Stelle seiner Rede verglich der Führer die Feinde der Islamischen Republik Iran mit denen der Vereinigten Staaten von Amerika. Er sagte, die Feinde der USA seien „Nationen“, während die Feinde Irans Mobbing-Mächte seien, zionistische Kapitalisten, Feinde der Menschheit und verschlagene Spionageagenturen.
Die Politik Washingtons in den letzten sechs Jahrzehnten habe die USA zu einem in den Augen der Welt verhassten Land gemacht. Zum Beispiel hätten die USA in den letzten 60 Jahren 60 militärische Invasionen durchgeführt, so der Führer.
PA/PA
END
MNA