Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 8. April 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/04/mousavi-warns-against-isl.html
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Anmerkungen in eckigen Klammern stammen von der Übersetzerin
Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi zufolge verliert die Islamische Republik an „Glaubwürdigkeit und Legitimität“.

Mir Hossein Mousavi
Er erklärte, die Menschen hätten begonnen, an ihren Überzeugungen über die „Grundfesten des Systems“ zu zweifeln, und das „Vertrauen des Volkes“ in die Regierung sei zerstört.
Wie die Webseite Neday-e Sabz-e Azadi berichtet, sagte Mir Hossein Moussavi vor einer Gruppe Parlamentarier der [reformorientierten] Mojaheddin der Islamischen Revolution: „Das Regime steckt in Schwierigkeiten, und diese Schwierigkeiten gehen weit über die Straßendemonstrationen hinaus.“
Moussavi zufolge ist eines der Hauptprobleme des Establishments dessen Überzeugung, dass die Forderungen der protestierenden Bevölkerung aufhören würden zu existieren, wenn erst einmal die Straßendemonstrationen beendet sind.
Mir Hossein Moussavi zufolge fordert die Grüne Bewegung eine vollständige Rückkehr zur Verfassung. „Die Prinzipien der Verfassung, die die Rechte der Menschen garantieren und die Aufgaben der Politik und der Medien regeln, können eine Gemeinschaft innerhalb der Bewegung herstellen, in der sich alle wiederfinden.“
An die Regierung gerichtet, sagte er: „Der letzte aufwändige Weg, um ein Land zu regieren, besteht in der Zulassung von Versammlungsfreiheit, Medienfreiheit und von Bürger- und Arbeiterorganisationen als Alternative zu ihrer Unterdrückung und Bekämpfung.“
Zur Frage der Zukunft der Bewegung erklärte Moussavi: „Wir müssen klare Ideen vorschlagen und prüfen und sie beharrlich vorantreiben. Außerdem müssen wir Wege finden, uns besser zu organisieren.“
„Wir müssen weiter machen, bis unsere Probleme gelöst sind“, so Moussavi weiter. „Die Menschen haben in der letzten Zeit einen hohen Preis bezahlt. Ihre Ziele sind hoch, und darum sind sie daran gewöhnt, solch einen hohen Preis zu zahlen.“
Mit Blick auf die vielen politischen Gefangenen verurteilte er die Versuche der Regierung, die Reformbewegung mittels Verhaftungen zu unterdrücken.
In den letzten zehn Monaten sind tausende Regimekritiker verhaftet worden. Viele von ihnen sind zu langen Haftstrafen und Exil, manche sogar zum Tode verurteilt worden.
Die beiden Präsidentschaftskandidaten Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi haben die Wiederwahl Mahmoud Ahmadinejads bei den Wahlen im vergangenen Juni angefochten und erklärt, sie seien fest entschlossen, ihren Protest mit legalen Mitteln durchzusetzen.
Die Regierung war mit Gewalt gegen die verbreiteten Proteste gegen die Wahl vorgegangen und hatte den [beiden Oppositions-]Führern vorgeworfen, in eine ausländische Verschwörung zum Sturz des Regimes verwickelt zu sein.