Veröffentlicht bei Green Voice of Freedom am 17. April 2010
Quelle (Englisch): http://en.irangreenvoice.com/article/2010/apr/17/1697
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
GVF – Einer Gruppe von Gefangenen aus Abteilung 350 des Evin-Gefängnisses ist es gelungen, einen Brief an UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon zu schicken. Darin bitten sie ihn, während seines Iran-Besuchs zu privaten Gesprächen mit Gefangenen der Abteilung 350 das Gefängnis aufzusuchen.
Der an den Generalsekretär der Vereinten Nationen adressierte Brief ist im Namen der Mitgefangenen der Abteilung 350 des berüchtigten Evin-Gefängnis von dem bekannten Reformer Issa Saharkhiz unterzeichnet. Er datiert vom 15. April 2010.
In dem Brief heißt es, trotz der intensiven Zensur durch die staatlichen iranischen Medien und der Weigerung der Gefängnisbehörden, den Gefangenen reformorientierte Zeitungen zur Verfügung zu stellen, „haben wir erfahren, dass Eure Exzellenz auf Einladung der iranischen Regierung nach Teheran reisen wird.“
Verfasst wurde der Brief im Namen „einer großen Gruppe von Gefangenen, die wegen grundloser und konstruierter Anklagen während der iranischen Präsidentschaftswahl vom 12. Juni 2009 und der darauf folgenden Ereignisse verhaftet, vor Gericht gestellt und eingesperrt wurden.“ Der Generalsekretär wird aufgefordert, iranische Haftanstalten und die Abteilung 350 von Evin zu besuchen und „private Gespräche“ mit den Gefangenen zu führen.
„Dadurch wird es Eurer Exzellenz möglich sein, sich ein Bild von den Einzelheiten eines Teils der Verstöße gegen die Grundsätze von Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit und vom Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen zu machen“, heißt es in dem Brief weiter.
Die Gefangenen bitten Ban-Ki Moon, die Gefängnisse persönlich aufzusuchen, um eine Ahnung von den ungewöhnlichen Zuständen zu bekommen, unter denen politische Gefangene während ihrer Verhaftung, Anklage und Inhaftierung zusätzlich zu dem in iranischen Gefängnissen auf die Häftlinge ausgeübten physischen und mentalen Druck zu leiden haben.
Nach der gefälschten Präsidentschaftswahl vom Juni 2009 hatten Menschenrechtsorganisationen und viele Universitätsprofessoren den Generalsekretär der Vereinten Nationen aufgefordert, die Bedenken der internationalen Gemeinschaft hinsichtlich der Menschenrechtssituation in Iran anzusprechen.