Tagesarchiv: 3. Mai 2010

Bericht einer Gefangenen vom 22. Bahman (1)

Veröffentlicht bei Street Journalist am 3. Mai 2010
Referenziert von Persian2English am 5. Mai 2010
Quelle (Englisch): http://www.astreetjournalist.com/2010/05/03/how-i-was-arrested-on-the-22nd-of-bahman-courageous-purity-part-i/

Vorbemerkung der Übersetzerin Negar Irani (Persisch-Englisch): Ich widme diese Übersetzung all den mutigen Frauen, die von der brutalen Islamischen Republik geschlagen, gefoltert, gezüchtigt und vergewaltigt wurden, weil sie es wagten, an Demonstrationen teilzunehmen oder auszusprechen, was sie denken. Ich fordere die Verantwortlichen bei den Vereinten Nationen auf, diese Übersetzung zu lesen und sich zu fragen: „Wie können sie es wagen, Iran per Akklamation in die Frauenrechtskommission zu wählen?“ Diese Geschichte ist nur eine von Hunderten. Schämt euch, Vereinte Nationen!

Quelle (Persisch): Behesht Street Blog
Ich hatte nichts mehr von meiner guten Freundin „Courageous Purity“ („Mutige Reinheit“) gehört, und um kein Risiko einzugehen, hatte ich sie nicht einmal auf ihrem Mobiltelefon angerufen, um nicht noch mehr Probleme für sie zu verursachen – vor allem, weil wir oft über E-Mail miteinander korrespondiert hatten. Als ich über die Neujahrsferien in den Iran reiste, konnte ich endlich meine Familie sehen und sie nach meiner lieben Freundin Courageous Purity fragen. Bei ihr zu Hause war niemand, also nahm ich an, dass sie verreist waren. Auf jeden Fall reiste ich am Ende der Neujahrsferien ab, ohne etwas von ihr gehört zu haben – bis ich gestern eine E-Mail von ihr bekam.

Sie lautete:

Am 22. Bahman [11. Februar] beschlossen wir wie all die Male zuvor, mit unseren Freunden zu den Demonstrationen zu gehen. Wir wollten uns um 10 Uhr am südlichen Ende des zweiten Platzes in Ariashahr treffen. Als wir um 10 Uhr dort ankamen, bemerkten wir, dass Ariashahr zwar mehr an einen Militärposten erinnerte, die Menschen sich aber trotzdem an den Straßenrändern zusammenfanden und auf die Ankunft Karroubis warteten. Mit der Zeit trafen immer mehr Menschen ein. Als die Menge größer wurde, waren die ersten Parolen zu hören. Die Menschen riefen „Nieder mit dem Diktator“ und „Wir unterstützen dich, Karroubi“, und viele andere Parolen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann (es ist 80 Tage her).

Plötzlich hörte ich Schüsse. Wir waren in eine Tränengaswolke eingehüllt, die Kleidung einiger Menschen war mit Farbe beschmiert. Wir wunderten uns noch über die Farbe auf der Kleidung der Menschen, als die Schläger der Putschregierung uns angriffen. Als wir wegliefen, rannten wir ineinander. Meine Kleidung war ebenfalls mit Farbe beschmiert, nachdem ich mit jemandem zusammengestoßen war, der Farbe auf seinen Kleidern hatte.

Während wir flüchteten, bemekrte ich, dass die Schläger mich ins Visier genommen hatten. Mir wurde klar, dass sie mich verhaften würden. Obwohl ich so schnell lief, wie ich konnte, dauerte es nicht lange, bis sie mich eingekreist hatten. Als ich ihnen gegenüber stand, schlug einer der Schläger von hinten mit etwas nach mir, das sich anfühlte wie ein Gummischlauch. Die Wirkung war so stark, dass ich mit dem Gesicht nach vorn zu Boden fiel. Ich versuchte, mich aufzurappeln, als einer der Schläger, der Stiefel trug, mir seinen Fuß in den Nacken setzte, mich wieder zu Boden zwang und sagte: „Beweg dich nicht einen Zentimeter!“

Ein anderer Schläger band mir die Hände auf dem Rücken zusammen. Ich hatte immer noch Schmerzen von dem Peitschenhieb, als sie mich mit dem Gesicht zum Boden in einen Transporter mit blauen Vorhängen schubsten. Ich erwartete, dort Polizistinnen anzutreffen, aber stattdessen wurde ich von zwei sehr groben männlichen Beamten empfangen, die sich uns näherten und uns mit jedem Schimpfwort dieser Erde bedachten, während sie uns die Augen verbanden.

Ich bin nicht sicher, wie viele sich in dem Transporter befanden, als er sich in Bewegung setzte. Ich war auf dem Boden, mit verbundenen Augen, aber ich spürte, wie der Wagen sich bewegte, Ich weiß nicht mehr genau, wie lang wir fuhren und wohin, aber meinem Gefühl nach waren wir gute 15 Minuten in dem Auto. Sobald wir am Hauptquartier der Schläger angekommen waren, begannen sie damit, uns zu beleidigen und uns wieder zu beschimpfen. Sie warfen uns aus dem Auto. Ich hatte das Gefühl, an einem dunklen und geschlossenen Ort zu sein, denn die Stimmen hallten wider.

Sie sammelten uns vom Boden auf und sprachen mit uns, als wären wir Prostituierte. Einer von ihnen sagte: „Müssen wir jede Nacht mit einer von ihnen schlafen?“ Ich war wie erstarrt. Vom Moment meiner Verhaftung an hatte ich Angst gehabt, aber diese Worte ausgesprochen zu hören war etwas ganz anderes. Ein anderer, der älter zu sein schien, sagte: „Lasst uns sie alle ausziehen“, während die anderen uns auslachten.

Ein weiterer Schläger sagte: „Sie müssen unsere Quote erhöhen. Das sind nicht genug Mädchen für uns.“ Die Schläger fuhren fort, uns zu demütigen. Wir waren sehr müde, und Hunger und Durst begannen, sich bemerkbar zu machen. Dann sagten sie: „Wir werden heute Nacht wieder kommen“.

Ich bin nicht sicher, wie viele wir waren, aber ich konnte einige Mädchen leise weinen hören. Gegen Ende der Nacht kamen sie zurück. Es war kalt. Wir wussten nicht, wo wir waren, und wir trauten uns nicht einmal aufzustehen oder uns zu bewegen. Plötzlich hörten wir die schrecklichen Stimmen der Schläger. Sie begannen, uns eine nach der anderen vom Boden aufzusammeln und in einen anderen Raum zu bringen. Sie fingen mit einem Mädchen an. Sie befahlen ihr, aufzustehen. Sie begann zu schreien und zu protestieren, als sie sie hochhoben. Es war klar, dass sie nicht mit ihnen gehen wollte. Ich hörte einen Schlag, Tritte und Knüffe, begleitet von den Schreien des Mädchens und den Flüchen der Schläger. Wir waren vor Angst erstarrt, da wir wussten, dass eine von uns als nächste an der Reihe sein würde.

Wie sich herausstellte, war ich die nächste. Ich begann zu schreien. Ich schrie „Ich komme nicht mit!“ Aber sie zerrten mich nach draußen, wobei sie mich beleidigten, schlugen und vor sich herstießen, bis wir zu einem Raum kamen, der sich in der Nähe zu befinden schien. Sie banden meine Hände los und forderten mich auf, meine Kleider abzulegen. Ich weinte. Ich hatte Angst. Ich sagte: „Ich werde mich nicht ausziehen“. Ich flehte sie an: „Habt ihr keine Schwestern?“ Daraufhin versetzte mir einer von ihnen einen harten Schlag aufs Ohr und sagte: „Vergleiche dich nicht mit meiner Schwester, du Hure!“

Ich war gelähmt vor Angst. Er sagte: „Zieh dich aus“. Ich hatte wirklich Angst. Ich zog meine Kleider aus. Er sagte: „Was stehst du da herum? Zieh den Rest auch aus.“ (Er meinte meine Unterwäsche). Ich flehte sie an: „Diese Unterwäsche ist alles, was von der Ehre eines Mädchens übrig ist. Wenn ich sie ausziehe, werde ich auch eure Ehre beleidigen.“ Sie begannen wieder, mich zu beleidigen, und einer schlug mir auf mein Hinterteil und schrie: „Mach schon, mach weiter.“ Ich sagte: „Ich werde nicht mehr ausziehen. Ich weiß, dass ihr genug Ehre und Würde besitzt, um nicht zu wollen, dass ich diese letzten beiden Kleidungsstücke ablege.“ Einer der Schläger fiel über mich her wie ein Tier, er schlug mich und riss mir die Unterwäsche vom Leib. Jetzt war ich vollständig nackt.

Ich glaube, es waren vier. Jetzt, wo ich völlig nackt war, musterten sie mich. Einer von ihnen hob mich auf einen Tisch, damit sie mich in ihrer Dreistigkeit besser sehen konnten. Er sagte: „Haj, diese gehört heute Nacht mir, okay?“ Ich hörte, wie der, den sie mit Haj anzureden schienen, antwortete: „Wir haben den Rest noch nicht ausgezogen. Warte noch, du könntest noch eine bessere abkriegen!“ Aber der erste sagte: „Ich hab sie schon alle durchgecheckt. Diese hier ist die Beste.“ Der Haj sagte: „Okay, nimm sie.“ Als er mich gerade hochhob und aus dem Raum tragen wollte, fragte der Haj: „Warte, willst du lieber hierbleiben?“

Ich verspürte einen Hoffnungsschimmer und sagte: „Bitte, Haj, ja, ich bitte Sie. Um der Liebe Gottes Willen, retten Sie mich, ich werde alles tun, was Sie sagen.“ Er sagte: „Holt einen Stuhl für sie.“ Ich setzte mich auf den Stuhl. Er sagte: „Ich will, dass du jede Frage korrekt beantwortest, die ich dir stelle. Ich weiß deinen Namen bereits, und ich weiß, wo du arbeitest. Ich will, dass du mir die Namen deiner Komplizen verrätst. Ich will, dass du mir sagst, woher du deine Befehle bekommst. Bist du eine von Moussavis Bande, oder eine von den Karroubi-Anhängern? Wer von deinen Kollegen ist gegen das Regime?“ Er fragte mich diese und viele weitere Fragen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.

Ich sagte: „Wie soll ich die Antworten auf so viele Fragen aufschreiben, wenn mir die Augen verbunden sind?“ Er ließ mir die Augenbinde abnahmen. Ich sah den Haj. Er war etwa 50 Jahre alt und hatte einen hellen, dünnen Bart. Bei ihm waren drei sehr junge Männer, die die Nacht mit mir hatten verbringen wollen.

Mein Kopf schmerzte. Ich dachte immer wieder darüber nach, was die Islamische Republik den jungen Basijis vermittelt. Sex? Gelegenheitsbeischlaf? Ich dachte an den Ausspruch von Imam Khomeini: „Basij – das ist die Schule der Liebe.“ Ist Basij die Schule der Liebe, oder die Schule der körperlichen Liebe? Oder die Schule, in der man lernt, wie man Sex hat.

Am Ende schrieb ich alles auf, was der Haj von mir verlangte, und gestand alles, was er wollte. Selbst wenn er von mir verlangt hätte aufzuschreiben, dass ich am die Bombe vom 7. Tir gelegt habe, hätte ich es getan, obwohl ich in Wahrheit erst neun Jahre alt war, als das passierte.

Nachdem ich endlich alles aufgeschrieben hatte, was er wollte, durfte ich mich wieder anziehen. Sobald ich angezogen war, wurde ich in einen anderen Raum gebracht (dem Aussehen der Wände nach fühlte ich mich wie in einer Moschee). Als sie die Tür zu diesem Raum öffneten, sah ich ein weiteres Mädchen darin. Sie warfen mich hinein, und ich begann, mit dem Mädchen zu sprechen, während wir die Schreie und das Flehen der anderen Mädchen draußen hörten, die zum Haj gebracht wurden.

In dieser Nacht schliefen wir in einem Zimmer. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages kamen sie, um uns zu holen. Sie verbanden uns die Augen, brachten uns in ein Auto und fuhren mit uns an einen Ort, der etwa zehn Minuten entfernt lag. Als wir ankamen, sahen wir, dass wir im Evin-Gefängnis waren.

Ich bin erschöpft. Ich bin gerade erst aus Evin freigekommen. In meiner nächsten E-Mail werde ich dir von meiner 80tägigen Haft in Evin erzählen.

Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Urgent Action: Jafar Kazemi droht die Hinrichtung

Quelle: Amnesty International Deutschland

Ja’far Kazemi droht unmittelbar die Hinrichtung, weil er an Demonstrationen gegen die Regierung teilgenommen haben und in Kontakt mit der verbotenen Oppositionsgruppe der Volksmudschaheddin (People’s Mojahedin of Iran – PMOI) stehen soll. Er könnte jederzeit hingerichtet werden.

Der 47-jährige Ja’far Kazemi wurde am 18. oder 19. September 2009 nach den Massendemonstrationen gegen die Regierung vom 18. September festgenommen und ins Teheraner Evin-Gefängnis gebracht. Ihm wurde die Teilnahme an den Demonstrationen zur Last gelegt, an denen Hunderttausende von Menschen beteiligt waren. Man beschuldigte ihn jedoch nicht, Gewalttaten begangen zu haben. Er wurde wegen „Feindschaft zu Gott“ zum Tode verurteilt und so wird angenommen auch wegen „Propaganda gegen das System“. Gemeinsam mit ihm stand mindestens ein weiterer Mann vor Gericht, Mohammad Ali Haj Aghaei, gegen den ähnliche Anklagen erhoben worden sein sollen. Amnesty International liegen jedoch keine Informationen darüber vor, ob auch dieser zum Tode verurteilt wurde. Berichten zufolge wurde Ja’far Kazemi über Monate von Sicherheitskräften verhört und unter Druck gesetzt, im Fernsehen zu „gestehen“, was er verweigerte. Am 26. April 2010 erfuhr er, dass sein Todesurteil von einem Berufungsgericht bestätigt worden war. Seine Anwältin, die nur eingeschränkten Kontakt zu ihrem Mandanten hat, hat das Amt der Obersten Justizautorität um eine außerordentliche Überprüfung ersucht. Wird diesem Ersuchen nicht stattgegeben, kann das Todesurteil jederzeit vollstreckt werden.

Ja’far Kazemi war bereits in den 80er oder 90er Jahren wegen seiner Mitgliedschaft in der verbotenen Oppositionsgruppe PMOI inhaftiert. Einer seiner Söhne ist Mitglied der PMOI und lebt in Camp Ashraf, dem Lager der PMOI im Irak. Im Zusammenhang mit den Demonstrationen im Anschluss an die Präsidentschaftswahl wurden außerdem Amir Reza Arefi, Mohammad Amin Valian, Motahareh (Simin) Bahrami, ihr Ehemann Mohsen Daneshpour Moghaddam, deren Sohn Ahmad Daneshpour und zwei Freunde Hadi Gha’emi und Rayhaneh Haj Ebrahim, eine Frau, und Abdolreza Ghanbari zum Tode verurteilt.

Zur Briefaktion von Amnesty International

Navid Khanjani gegen Kaution freigelassen

Veröffentlicht bei Persian2English am 3. Mai 2010
Quelle (Englisch): http://persian2english.com/?p=10159

Population of Combat Against Educational Discrimination (PCED) – Navid Khanjani, Mitglied bei PCED und bei der Organisation Committee of Human Rights Reporters (CHRR), ist am 3. Mai 2010 gegen Kaution freigelassen worden.

Der studentische Aktiviste war am 2. März 2010 in seinem Haus in Isfahan verhaftet und in der von der Revolutionsgarden geleiteten Abteilung des Evin-Gefängnisses festgehalten worden.

Khanjani, einer der Gründer von PCED, war wegen seines Baha’i-Glaubens mit einem Studienverbot belegt worden.

Der Student Iqan Shahidi, ebenfalls Anhänger des Baha’i-Glaubens und vom Studienverbot betroffen, bleibt in Evin inhaftiert. Die beiden CHRR-Mitglieder Shiva Nazar Ahari und Koohyar Goodarzi bleiben weiter in Haft.

Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Hamed Rouhinejad und Ahmad Karimi zu Exil und 25 Jahren Gefängnis verurteilt

Veröffentlicht bei Street Journalist am 3. Mai 2010
Quelle (Englisch): http://www.astreetjournalist.com/2010/05/03/hamed-rouhinezhad-and-ahmad-karimi-sentenced-to-exile-and-25-year-imprisonment/

Human Rights Activists News Agency (HRANA) – Am Morgen des 2. Mai wurden Hamed Rouhinejad und Ahmad Karimi von Abteilung 6 des Revolutionsgerichts zu 25 Jahren Haft sowie Exil verurteilt.

Wie HRANA-Reporter berichten, umfasst diese gerichtliche Anordnung 10 Jahre Haft im Gefängnis von Zanjan für Hamed Rouhinejad und 15 Jahre und 3 Monate Haft im Gefängnis Gonbade Kavous für Ahmad Karimi. Rouhinejad und Karimi wurden am ersten Jahrestag ihrer Verhaftung über dieses Urteil in Kenntnis gesetzt; Khalil Bahrmai, ihr Anwalt, erfuhr erst gestern Abend davon.

Hamed Rouhinejad, Student der Philosophie an der Shahid-Beheshti-Universität, war am 4. Mai des vergangenen Jahres, also vor der Präsidentschaftswahl, verhaftet worden. Er wurde der „Mitgliedschaft in einer monarchistischen Organisation“ angeklagt und von Richter Moghiseh von Abteilung 28 des Revolutionsgerichts zum Tode verurteilt. Ahmad Karimi war wegen ähnlicher Anklagepunkte ebenfalls zum Tode verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, „Sprengstoff gelagert“ zu haben, obwohl man bei ihm lediglich einen „Knallfrosch“ [„squib“] bei ihm gefunden hatte.

Die Angeklagten Ahmad Karimi, Hamed Rouhinezhad, Mohammad Ali Zamani, Arash Rahmani Pour und Amir Reza Arefi wurden wegen Verbindungen mit regimefeindlichen Gruppen vor den Präsidentschaftswahlen verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Später wurde ihnen gemeinsam mit Demonstranten der Ereignisse nach der Präsidentschaftswahl der Prozess gemacht, und sie wurden zum Tode verurteilt.

Mohammad Ali Zamani und Arash Rahmani wurden am 28. Januar 2009 hingerichtet.

Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Weitere Artikel über Hamed Rouhinejad

Moussavi: Die Grüne Bewegung unterstützt Irans “ethnische Vielfalt”

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 3. Mai 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/05/mousavi-green-movement-su.html

Mir Hossein Moussavi

Der iranische Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi hat bei einem Treffen mit Reformern aus [der Provinz] Ost-Aserbaidjan die Unterstützung der Grünen Bewegung für Irans „ethnische Vielfalt“ erklärt und ist auf die derzeitige Situation der Reformbewegung eingegangen.

Angesichts der derzeitigen Medieneinschränkungen sei er „nicht optimistisch, dass sich die Atmosphäre bezüglich der Medien entspannen könnte“, so Moussavi. Das Internet sei deshalb zur Zeit die beste Möglichkeit für den Austausch von Informationen und die Verbreitung von Nachrichten.

Der frühere Ministerpräsident Irans bezeichnete den Ansatz der herrschenden Klasse gegenüber der Grünen Bewegung als „unrealistisch“: „Sie sind gefangen in ihren eigenen konstruierten Behauptungen, dass die Proteste mit ausländischen Elementen in Verbindung stehen, und sie bauen all ihre Verhöre auf dieser Annahme auf.“ Diese Prämisse könne die Anhänger der herrschenden Klasse jedoch lediglich für eine begrenzte Zeit vereinen, da sich die Wahrheit nicht auf Dauer verbergen lasse.

Moussavi beleuchtete auch die Ereignisse nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom vergangenen Jahr. Die Grüne Bewegung könne nicht ausschließlich anhand der Demonstrationen und öffentlichen Versammlungen bewertet werden. „Die Wurzeln der Bewegung sind unbestritten,“ sagte er. „Das Wichtige ist, dass eine Idee geboren wurde.“

Er wiederholte nochmals, wie wichtig es sei, sich an die Verfassung zu halten und im Falle problematischer Bereiche der Verfassung diese öffentlich zur Wahl zu stellen.

Einen großen Teil seiner Rede widmete der Oppositionsführer den ethnischen Gruppen Irans. Er räumte ein, dass die Ethnien im Iran in der Vergangenheit nicht gut behandelt wurden und betonte die Unterstützung der Grünen Bewegung für Irans „ethnische Vielfalt“ und betonte: „Die Mehrheit der Iraner glaubt an nationale Einheit. Separatistenhaben in keinem Teil Irans einen Platz oder eine Bedeutung“.

Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben