Ein iranischer Jugendlicher in Tabriz ist homosexueller Beziehungen angeklagt und zum Tode durch Erhängen verurteilt worden.
Der Anwalt des Beschuldigten, Mohammad Mostafaei, gab bekannt, dass drei weitere in dem Fall angeklagte Personen von demselben Vergehen freigesprochen wurden.
Das iranische Gesetz verbietet homosexuelle Beziehungen und stellt sie unter Todesstrafe.
Mohammad Mostafaei zufolge wurden Hamid Taghi, Ebrahim Hamidi, Mehdi Pouran und Mohammad Rezai der homosexuellen Beziehungen angeklagt und im ersten Gericht zum Tode verurteilt. Mostafaei fügt hinzu, dass drei von ihnen nach Einlegung der Berufung freigesprochen wurden; Ebrahim Hamidis Todesurteil wurde bestätigt.
Mostafaei zufolge hat der Kläger in dem Fall gesagt, dass seine Eltern ihn gezwungen hätten, eine Beschwerde einzureichen, Ebrahim Hamidi habe in ihn keiner Weise sexuell belästigt.
Das harte Vorgehen gegen Journalisten und Zeitungen vom Medienbeauftragten des Kulturministeriums ist endlich vom Kulturministerium zur Kenntnis genommen worden, nachdem das Parlament die Unparteilichkeit des Ministeriums gegenüber den Medien in Frage gestellt hatte.
Wie der iranische Parlamentsabgeordnete Mohammad Reza Khabbaz heute bekannt gab, hat das Kulturministerium die Verantwortung des Medienbeauftragten für mehrere extreme Reaktionen bestätigt. Das Ministerium habe diese Reaktionen korrigiert.
Der Kulturminister hatte heute das Parlament besucht, um auf die Bedenken des Parlaments hinsichtlich der für reformorientierte und konservative Medien angesetzten doppelten Maßstäbe zu reagieren.
Der Medienbeauftragte des Ministeriums Mohammad Ali Ramin hat mehr als zehn Zeitungen und Publikationen schließen lassen und die Publikationsgenehmigungen aufgehoben. Gleichzeitig hatte er Warnungen an mehrere Zeitungen und Magazine herausgegeben.
In einem Fernsehinterview sagte er: „Journalisten, die sich irren, müssen ihre Bürgerrechten entzogen werden.“
Berichten zufolge soll Ramin Journalisten der Zeitung Farhikhtegan beleidigt und sie als „einen Haufen Clowns“ bezeichnet haben, nachdem einer der Journalisten ihn darauf hingewiesen hatte, dass der Chefredakteur der Zeitung Reza Nourbakhsh in Haft ist.
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ berichtet, dass im letzten Jahr im Iran mehr als 100 Journalisten verhaftet wurden.
Außerdem hat Iran die Iranische Journalistenvereinigung geschlossen und die Generalsekretärin Badrossadat Mofidi verhaften lassen.
Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Ursprünglicher Titel des Postings: Mohammad Reza Haddadi soll am 7. Juli hingerichtet werden
Auf Grund des folgenden Nachtrags des Herausgebers von Persian2English vom 5. Juli 2010 wurde der Titel geändert:
Wichtig: Das Hinrichtungsdatum 7. Juli ist Mohammad Rezas Familie mitgeteilt worden, allerdings haben weder das Gefängnis noch das Gericht dieses Datum bestätigt. Einer aktuellen Stellungnahme des Verteidigers Mohammad Mostafaei zufolge ist kein Datum für die Hinrichtung mitgeteilt worden. Den Qesas-Regelungen („Vergeltungs-Regelungen“) zufolge müssen Anwälte 48 Stunden vor einer Hinrichtung benachrichtigt werden. Mostafaei hat nach eigenen Worten keine solche Nachricht erhalten. Das einzige bestätigte Datum ist das für das letzte Treffen für Mohammad Reza Haddadi am Dienstag, dem 6. Juli 2010
Committee of Human Rights Reporters – Wie die Eltern von Mohammad Reza Haddadi verlautbaren ließen, wurde das Datum für seine Hinrichtung auf den 7. Juli 2010 festgesezt. Haddadi war im Alter von 15 Jahren wegen Mordes angeklagt und daraufhin zum Tode verurteilt worden. Die Familie des jugendlichen Straftäters kritisiert das Urteil.
Mohammad Reza Haddadi wurde am 17. März 1988 geboren. Bei seiner Verhaftung war er 15 Jahre alt. Er war in einen bewaffneten Raubüberfall verwickelt, der in einen Mord gipfelte. Bei seinem Gerichtstermin am 30. Oktober gestand Haddadi, den Raub und den Mord mittels eines Antriebsriemens [„fan belt“]. Sein Geständnis erfolgte, nachdem ein volljähriger und vermutlich in den Mord verwickelter Mann Haddadi überredet hatte, als Gegenleistung zur Zahlung einer bestimmten Summe das Geständnis abzulegen und sich zu dem Mord zu bekennen. Haddadi wurde gesagt, dass sein Geständnis eine milde Strafe zur Folge haben werde, weil er zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig war.
Wenige Tage nach seiner Gerichtsverhandlung besuchte Mohammad Reza Haddadis Mutter ihren Sohn und berichtete, dass „die versprochene Geldsumme“ nicht bezahlt wurde. Haddadi wurde hintergangen und sitzt jetzt in der Todeszelle und wartet auf die Hinrichtung zur Strafe für einen Mord, der passierte, als er 15 Jahre alt war.
Schon immer haben internationale Menschenrechtsorganisationen die Islamische Republik für die Hinrichtung Minderjähriger (unter 18 Jahren) verurteilt.
Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
Am Sonntag, dem 4. Juli 2010 sprach der Vater von Mohammad Reza Haddadi mit Voice of America über die Nachricht von der für den 7. Juli 2010 angesetzten Hinrichtung seines Sohnes. Lesen Sie den Hintergrundbericht vom Committee of Human Rights Reporters zu Mohammad Rezas drohender Hinrichtung.
Vater: Heute haben sie [uns] eine Notiz nach Hause geschickt, in der es hieß: „Die Qesas (Todesurteil) gegen Ihren Sohn wird am Mittwoch (7. Juli 2010) vollstreckt. Sie können Ihren Sohn am Dienstag zum letzten Mal besuchen.“
Voice of America (VOA): Von wem kam diese Nachricht?
Vom Gericht des Distrikts Shapour.
Was haben Sie unternommen?
Ich habe keine Optionen. Das Gericht muss die Hinrichtung stoppen. Es waren vier (Menschen an dem Verbrechen beteiligt). Sie waren alle zwischen 25 und 30 Jahre alt. Mein Sohn war nicht einmal 15. Sie haben ihn getäuscht und zu ihm gesagt, dass er die Verantwortung (für den Mord) übernehmen soll, und sie würden (seiner Familie) dafür etwa 60.000 bis 70.000 Dollar zahlen. Er war so dumm, die Verantwortung für das Verbrechen zu übernehmen. Der Richter schrieb irgendwas, was er wollte; das, was mein Sohn ihm erzählte, berücksichtigte er nicht und nahm es auch nicht zu den Akten. Der Oberste Gerichtshof und der Justiz(chef) bestätigten das Urteil auf der Grundlage dessen, was der Richter gesagt hatte. Ich habe ein paar Mal versucht, das Einverständnis (der Familie des Opfers) zu bekommen, aber sie haben den Polizeinotruf 110 gewählt (eine Einheit der Polizei, die auf Soforteinsätze spezialisiert ist)*, und die Polizei hat mich mitgenommen und jedes Mal bis Mitternacht auf der Wache behalten.
Warum hat die 110-Einheit Sie abgeholt?
Weil [die Familie] sie gerufen hat und behauptet hat, dass ich sie belästige und störe.
Sie meinen, die Familie des Opfers hat das getan, weil Sie versuchten, ihr Einverständnis (zur Aussetzung der Hinrichtung) zu erwirken?
Ja.
Ist jemals eine Summe als Blutgeld genannt oder erbeten worden?**
Nein. Es war nie die Rede von Blutgeld. Das ist ungerecht. Sie waren zu viert, und er war unter 15. Es waren noch drei Monate bis zu seinem 15. Geburtstag. Sie haben ihm gesagt, dass er wegen seines Alters nicht hart bestraft wird, wenn er die Verantwortung [für den Mord] übernimmt. Das ist der Grund, warum er gestanden hat.
Herr Haddadi, hat (Mohammad Reza) einen Anwalt, der sich um den Fall kümmert?
Ja, Herr Mostafaei und Frau Tahmasebi waren seine Anwälte. Aber als er verurteilt wurde, hatte er nur einen vom Gericht bestellten Anwalt, der nichts unternahm.
Konnten Sie Mohammad Reza in letzter Zeit sehen?
Nein. Jedes Mal, wenn ich ihn besuchen wollte, sagten sie mir, es sei keine Besuchszeit, und ich musste wieder nach Hause gehen.
Wo wird er zur Zeit festgehalten?
Im Gefängnis Adel Abad in Shiraz (in Südwestiran). Meine Bitte ist, dass man ihm Gnade erweist und ihm vergibt, denn es ist ein ungerechtes Todesurteil. Die Justizbeamten müssen sich auch die anderen Beteiligten vornehmen. (Mohammad Rezas) Mutter hatte Herzinfarkte und ist krank. Seine Schwester hat sich angezündet, als sie (im Herbst 2009) von dem Todesurteil gegen ihren Bruder erfuhr. Sie ist jetzt behindert. Sein anderer Bruder ist ebenfalls behindert und zu Hause. Ich habe keine Kraft mehr (um seinen Tod auszuhalten). Meine Hoffnung liegt auf Ihnen und auf Gott.
** Nach der Scharia hat die Familie eines Mordopfers (und manchmal auch in Fällen von Tötung) das Recht, Qesas („Auge um Auge“, oder im Fall eines Mordes den Tod) oder als Gegenleistung für die Verschonung des Lebens des Täters Blutgeld zu verlangen.
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Sattar Beheshtis letzter Blogeintrag vor seiner Verhaftung
Sattar Beheshti starb 1 Woche nach seiner Festnahme im Gefängnis
UN-Sonderberichterstatter Ahmad Shaheed zur Menschenrechtslage in Iran
1. Bericht vom 23. September 2011
2. Bericht vom 6. März 2012
3. Bericht vom 13. September 2012
4. Bericht vom 28. Februar 2013
Verstöße gegen deutsches Medienrecht und Menschen-rechtsverletzungen durch Press TV
Zum Bericht von "Justice for Iran" auf das Bild klicken
Dokument: Die Anklageschrift des Kahrizak-Prozesses
hier lesen
Heroin vom Geheimdienst?
Über die wahrscheinliche Rolle des iranischen Geheimdienstes in der Heroinproduktion
hier lesen
Die Pasdaran und der Drogenhandel in Iran
ZDF Heute-Journal 18.04.2011
Protestieren Sie mit PRO ASYL gegen die Inhaftierung von Flüchtlingen
Mit dieser Aktion wird Bundesinnenminister Friedrich aufgefordert, Schutzsuchende nicht länger in EU-Länder abzuschieben, in denen elende Aufnahmebedingungen herrschen, kein faires Asylverfahren möglich ist und Flüchtlinge ständig fürchten müssen, in Haft genommen zu werden
Kurzporträts: Politische Gefangene in Iran (RAHANA, Englisch)