Tagesarchiv: 6. Juli 2010

Iran bezeichnet Berichte über Treibstoff-Stopp für iranische Flugzeuge als falsch

Veröffentlicht bei Radio Free Europe/Radio Liberty am 6. Juli 2010
Quelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Iran_Says_Reports_Planes_Denied_Refueling_False/2091983.html

Iran hat Berichte bestritten, denenzufolge einige Länder aufgrund der Sanktionen wegen des iranischen Atomprogramms das Auftanken iranischer Passagierflugzeuge verweigern.

Der Sprecher des Außenministeriums Ramin Mehmanparast sagte heute, dass iranische Flugzeuge auf Flughäfen der ganzen Welt Treibstoff erhielten. Berichte, dass drei Länder die Treibstoffversorgung eingestellt hätten, seien Teil eines Propagandakrieges gegen die Islamische Republik.

Am 5. Juli hatte die iranische Nachrichtenagentur ISNA Mehdi Aliyari, den Sekretär der Iranischen Fluglinien-Vereinigung mit den Worten zitiert, Flughäfen in Großbritannien, Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten sich im Rahmen der unilateralen US-Sanktionen gegen den Iran geweigert, iranische Flugzeuge aufzutanken.

Offizielle Stellen in allen drei Ländern haben diese Behauptungen dementiert.

Die Zeitung „Financial Times Deutschland“ berichtete heute, dass der Öl-Gigant BP einen Vertrag über Öllieferungen an iranische Fluggesellschaften nicht erneuert hat, nachdem dieser Ende Juni ausgelaufen war.

In dem Bericht heißt es, ein iranisches Flugzeug habe in Wien landen müssen, weil es auf dem in Norddeutschland gelegenen Flughafen Hamburg keinen Treibstoff erhalten habe.

Mehmanparast äußerte sich zu diesem Vorfall nicht.

– Zusammengestellt aus Agenturberichten –

Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Notsitzungen und Parolen: Wachsende Besorgnis über Treibstoffsanktionen

Veröffentlicht bei http://www.roozonline.com/english/ am 6. Juli 2010
Quelle (Englisch): http://www.roozonline.com/english/news/newsitem/article/2010/july/06//emergency-trips-and-domestic-slogans.html
Originaltitel: Growing Concerns Over Fuel Sanctions – Emergency Trips and Domestic Slogans

Nachrichten über die Weigerung von Flughäfen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Deutschland reagiert, iranische Passagierflugzeuge mit Treibstoff zu versorgen, sind unter Reformern, die seit jeher gegen Sanktionen sind, mit Kritik aufgenommen worden. Regierungskritische Konservative bemühen sich unterdessen, Erklärungen und Lösungen für dieses neue Problem der Regierung zu finden.

Als die Nachrichten zum Thema aufkamen, eröffnete Mahmoud Ahmadinejad gerade eine Fabrik in der Stadt Banab mit den Worten: „Unser Ziel ist es nicht, die Sanktionen zu brechen, sondern den globalen Gipfel der Entwicklung zu erklimmen.“ In Teheran hielten Mitglieder des parlamentarischen Ausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik unterdessen eine Notsitzung ab, um sich über die neuesten Nachrichten zu beraten.

In Kazem Jalalis Worten: „Im Parlament wurde eine Sonderkommission zur Untersuchung des Embargos für Flugzeugtreibstoff eingerichtet, die am Sonntag Abend ihre Arbeit aufgenommen hat.“

Wie die Nachrichtenagentur Fars News mitteilt, fügte der Sprecher der parlamentarischen Kommission für nationale Sicherheit hinzu: „Der US-Präsident hat dieses neue Gesetz unterzeichnet, weil er dachte, er kann Iran extrem isolieren. Diese unilateralen US-Sanktionen sollen Iran vom Zugang zu raffinierten Erdölprodukten wie Benzin und Flugzeugbenzin, aber auch vom Zugang zum internationalen Bankwesen abschneiden.“

In einem weiteren Bericht zitierte die Nachrichtenagentur IRNA Alaeddin Boroujerdi mit den Worten, auch der Transportminister habe an der Sitzung der Notfallkommission teilgenommen. Unterdessen hat das Forschungszentrum des Parlaments unter Leitung des konservativen und regierungskritischen Abgeordneten Ahmad Tavakoli erklärt, es werde die „Dimensionen der neuen Sanktionen untersuchen“.

Erwähnt werden muss, dass zuvor eine Mehrheit von Parlamentariern einen Brief veröffentlicht hatte, in dem es hieß, die Sanktionen seien ineffektiv, und der wachsende internationale Druck werde im Iran zu „Fortschritt und Entwicklung“ führen.

Trotz offizieller Parolen und Erklärungen und vor dem Hintergrund eines Berichts von Fars News hatte das parlamentarische Forschungszentrum gestern eine Notsitzung abgehalten, um Lösungen für die wachsende internationale Isolation Irans zu finden, die sich nun auch auf internationalen Flughäfen auf die Versorgung iranischer Flugzeuge mit Treibstoff auswirkt.

Gestern wurde bekannt, dass Parlamentspräsident Ali Larijani, der in letzter Zeit in hitzige Auseinandersetzungen mit Hardlinern im Parlament verwickelt war, bald nach Genf reisen wird, um am internationalen Treffen der Weltkonferenz der Parlamentspräsidenten teilzunehmen.

Inländische Nachrichtenagenturen erwähnten kein mögliches Treffen zwischen Ali Larijani und für die Sanktionen relevanten Offiziellen, aber wie es heißt, wird Larijani die Möglichkeit eines Treffens mit europäischen Offiziellen nicht verstreichen lassen und versuchen, sie zu einer Reduzierung des Ausmaßes der gegen den Iran verhängten Sanktionen zu bewegen.

Bevor er Parlamentspräsident wurden, hatte Ali Larijani sich als Chef des iranischen Nationalen Sicherheitsrats mehrfach mit Offiziellen der 5+1 getroffen. Es war ihm letztlich nicht gelungen, das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft in Irans Nuklearprogramm sicherzustellen.

Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Dazu auch lesen: Iran bezeichnet Berichte über Treibstoff-Stopp für
iranische Flugzeuge als falsch

Arabische Emirate gehen gegen Irans Revolutionsgarden vor

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 6. Juli 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/07/uae-targets-iran-revoluti.html

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Bankkonten von Firmen mit Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden eingefroren. Dies teilt der Leiter der Iranisch-Emiratischen Handelskammer, Masoud Daneshmand mit.

Daneshmand teilt weiter mit, dass die Bankkonten der Zweigfirmen Karbala und Khatam al-Anabia gesperrt wurden; Iran werde als Reaktion auf diesen Schritt seinen Handel mit den Emiraten reduzieren.

Wie er weiter sagte, waren auf der Liste der 41 eingefrorenen Bankkonten keine Privatfirmen enthalten, von dem Schritt seien ausschließlich Personen und Einheiten betroffen, die in der 4. UN-Resolutionsrunde genannt sind.

Der Nachrichtenagentur ISNA zufolge erklärte Daneshmand, die Emirate vermuteten, dass diese Firmen in Aktivitäten im Zusammenhang mit Atomenergie verwickelt seien. Iran heiße diesen Schritt jedoch nicht gut und werde „den Umfang seines Handels mit den Emiraten reduzieren“.

Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate hatte kürzlich alle Banken und Finanzinstitute der Emirate informiert, dass alle Konten und Vermögen von Firmen und Personen eingefroren werden sollen, die in der UN-Resolution 1929 gelistet sind.

Die 4. UN-Resolutionsrunde verhängt Sanktionen gegen eine Reihe von Firmen und Personen, die in Irans Nuklear- und Militäraktivitäten aktiv sein sollen.

Die Resolution fordert ein Auslandsreiseverbot für diese Personen und ein Einfrieren all ihrer Bankkonten.

Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben

Iran veröffentlicht zulässige Haarschnitte

Veröffentlicht bei Radio Free Europe/Radio Liberty am 6. Juli 2010
Quelle (Englisch): http://www.rferl.org/content/Iran_Unveils_Approved_Haircuts/2092046.html

Von Golnaz Esfandiari

Ist dein Haarschnitt unislamisch?

Iran hat Haarschnitte veröffentlicht, die offiziell als übereinstimmend mit iranischen und islamischen Prinzipien eingestuft werden.

Die neuen Haarschnitte sind vom iranischen Kulturministerium abgesegnet.

Die neuen, vom iranischen Kultusministerium gebilligten Haarschnitte sollen verhindern, dass iranische Jugendliche sich Frisuren machen, die für „westlich“ gehalten werden.

Friseure und Männer mit als „westlich“ und modisch geltenden Haarschnitten sind in den letzten Jahren verwarnt worden. Die Veröffentlichung der „islamischen“ Haarschnitte fällt zusammen mit einem neuen scharfen Vorgehen gegen „unzureichende Bedeckung“ (hijab) bei Frauen, aber auch bei Männern.

Es ist für iranische Offizielle zu einer echten Herausforderung geworden, vor allem junge Iraner dazu zu bringen, die staatlichen Regeln für das Erscheinungsbild zu befolgen. Oft greifen sie im Kampf gegen den ihrer Meinung nach unislamischen und unmoralischen Kleidungsstil und die ungenügende Bedeckung zu Gewalt.

Viele junge Iraner haben sich in den letzten 30 Jahren gegen ein islamisches Establishment aufgelehnt, das versucht, ihr Leben im privaten wie im öffentlichen Raum über das Erscheinungsbild (Kleidung, Frisur und Make-up) zu kontrollieren.

Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben


Quelle: Mehr News