Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 6. August 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/08/iranian-labout-activist-r.html
Mansour Osanloo, Chef der Gewerkschaft der Beschäftigten der Busbetriebe von Teheran und Umgebung, stand heute vor dem Revolutionsgericht in Karaj erneut vor Gericht.
Menschenrechtsaktivisten berichten, dass die Verhandlung eine Stunde dauerte und ohne Osanloos Anwalt stattfand. Der Anwalt soll nicht einmal über das Prozessdatum in Kenntnis gesetzt worden sein.
Osanloo ist angeklagt, „Verbindungen zu Regimekritikern“ zu haben. Der Prozess fand statt, obwohl Osanloo [seit mehr als drei Jahren, d. Übers.] im Gefängnis eine Haftstrafe absitzt, zu der er bei seinem ersten Prozess verurteilt worden war.
Der Arbeiteraktivist und seine Familie waren in den letzten Monaten zum Ziel erhöhter Druckmittel geworden. Vor Kurzem war Osanloo in Einzelhaft verlegt worden, seine Familie war Ziel von Angriffen der Regierung.
Osanloos Schwiegertochter Zoya Samadi wurde von Sicherheitskräften der Islamischen Republik entführt und geschlagen. Tage nach diesem Vorfall gab Familie Osanloo bekannt, dass sie infolge der Übergriffe eine Fehlgeburt erlitten habe.
Mansour Osanloo war im Jahre 2007 ohne Haftbefehl festgenommen worden. Er stand wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit und Propaganda gegen das Regime“ vor Gericht und wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Mansour Osanloo befindet sich zur Zeit im Gefängnis Rajai Shahr in der Stadt Karaj. Er leidet an Augen-, Lungen-, Rücken- und Hautproblemen. Ärzte hatten wiederholt bestätigt, dass er wegen seines Zustandes nicht hafttauglich ist.
Am 22. Mai hatte die International Labour Organization mitgeteilt, der iranische Justizchef habe offiziell erklärt, dass er Osanloo begnadigt hat.
Übersetzung aus dem Englischen: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben
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