Zamaaneh, 18. Januar 2011 – Die iranische Justiz hat am Montag bekannt gegeben, dass es entgegen anderslautenden Berichten keine Veränderung im Fall [der zum Tode verurteilten Iranerin] Sakineh Mohammadi Ashtiani gebe, und dementierte Berichte, denenzufolge das gegen sie bestehende Todesurteil aufgehoben wurde. Dies berichtet die Nachrichtenagentur IRNA.
In einem Bericht der iranischen studentischen Nachrichtenagentur ISNA hatte es zuvor geheißen, die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des iranischen Parlaments, Zohreh Elahian habe in einem Brief an die brasilianische Präsidentin mitgeteilt, dass das Todesurteil gegen Mohammadi Ashtiani nach Einholung des Einverständnisses der Familie (des Opfers) ausgesetzt worden sei.
Der iranische Justizsprecher Gholamhosein Mohseni Ejei dementierte diesen Bericht und erklärte, die Familie des Opfers wünsche die Vollstreckung der Hinrichtung.
Der Chef des Justizministeriums der Provinz Aserbaidschan, in der Mohammadi Ashtiani inhaftiert ist, erklärte, Mohammadi Ashtiani drohe nach wie vor die Hinrichtung; Elahians Aussagen seien falsch.
Die 43jährige zweifache Mutter Sakineh Mohammadi Ashtiani war im Jahre 2006 des Ehebruchs für schuldig befunden und zum Tod durch Steinigung verurteilt worden.
Nachdem eine von Menschenrechtsaktivisten geführte Kampagne gegen die Steinigung Ashtianis internationale Ausmaße angenommen hatte, setzten die iranischen Behörden das Steinigungsurteil aus, erhielten jedoch die Verurteilung zum Tod durch den Strang wegen Mittäterschaft bei der Ermordung ihres Ehemannes aufrecht.
Der iranischen Justiz zufolge wird der Fall Ashtiani derzeit geprüft, eine endgültige Entscheidung steht aus.
Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 18. Januar 2011
Quelle (Englisch): http://radiozamaneh.com/english/content/iranian-judiciary-says-no-change-mohammadi-ashtiani-case
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