Zamaaneh, 4. Februar 2011 – In ganz Iran haben iranische Geistliche ihre Freitagspredigt dazu genutzt, die Idee eines neuen „internationalen Islam“ unter der Führung des regierenden iranischen Geistlichen Ayatollah Khamenei zu verbreiten.
Der Webseite Jaras zufolge erklärten alle Freitagsgebetsleiter des Landes, dass die Revolten in der arabischen Welt direkt von den „Idealen und Parolen der Islamischen Revolution in Iran“ beeinflusst worden seien. Mit dem Export der Islamischen Revolution würde endlich das Versprechen der Führer der Islamischen Republik der letzten 30 Jahre eingelöst.
Die Repräsentanten des iranischen obersten Führers erklärten vor den Gläubigen, die Mulime im Nahen Osten könnten „unter der Flagge der Herrschaft des obersten Rechtsgelehrten (Vali Faghih, verkörpert durch Ali Khamenei) einen „internationalen Islam“ etablieren und die notwendigen Vorkehrungen für die Wiederkehr des Verborgenen Imams treffen. Der Verborgene Imam oder Imam Zaman ist der sogenannte 12. Imam der Schiiten, dessen Wiederkunft Teil einer islamischen Prophezeiung des Jüngsten Tages ist.
Die iranischen Freitagsprediger zeigten sich besorgt angesichts des „Mangels an politischer Führung“ bei den Revolten in Ägypten und Tunesien. Anders als religiöse Führer neigten politische und nationale Führer stärker dazu, im eigenen Interesse Kompromisse einzugehen.
Der iranischen Opposition zufolge haben die arabischen Bewegungen Ähnlichkeit mit den Protesten gegen die Regierung, die es in Iran in der Vergangenheit [im Jahr 2009] gegen den vermuteten Wahlbetrug gegeben hat. Der iranische oberste Führer Ayatollah Khamenei lieferte bei seiner Freitasgpredigt heute hingegen eine andere Interpretation. Er sagte, die arabischen Demonstranten seien aufgeflammt , weil ihre Regierungen Beziehungen mit dem Westen und den USA unterhalten. Diese Länder seien die Hauptfeinde der Islamischen Republik.
Mohammad Saidi, der Leiter des Freitagsgebets in Qom, erklärte, die von westlichen Verschwörungen geteilte islamische Nation habe nun die Chance, sich unter Führung des iranischen obersten Führers zu vereinigen.
Die Geistlichkeit in Tabriz, Shiraz, Isfahan, Mashhad und anderen Großstädten sekundierten dem obersten Führer und bezeichneten die Aufstände in der arabischen Welt als „islamisch“. Sie riefen die Muslime der Region auf, sich unter dem Banner Ayatollah Khameneis zu vereinigen.
Oppositionelle Webseiten in Iran reagierten schnell und zitierten das heutige Statement der ägyptischen Muslimischen Bruderschaft als Beweis, dass Iran in den Revolten keinerlei Rolle spielt.
Die Muslimische Bruderschaft hatte [auf ihrer englischsprachigen Webseite] die Idee einer „Islamischen Revolution“ zurückgewiesen und erklärt, die ägyptische Revolution vereine Muslime, Christen und sämtliche politische Positionen des Landes.
Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 4. Februar 2011
Quelle (Englisch): http://zamaaneh.org/english/content/iranian-clergy-want-khamenei-lead-international-islam