Tehran Bureau, 14. März 2011 (Auszüge)

Eingang zum Gefängnis Rajai Shahr
1. Gefängnis Rajai Shahr
Angehörige weiblicher politischer Gefangener haben sich mit einem Brief an Justizchef Sadegh Larijani gewandt. „Sind unsere Angehörigen dazu verdammt, langsam zu sterben?“ fragen sie darin.
„Wir schreiben diesen Brief zu einem Zeitpunkt, an dem sich erwiesen hat, dass unsere monatelangem Bemühungen um eine Verbesserung der Situation unserer Lieben keine Früchte tragen. Wir sind eine Gruppe weiblicher politischer Gefangener, die im Gefängnis Rajai Shahr (in der westlich von Teheran gelegenen Stadt Karaj) festgehalten werden. In Anbetracht der schrecklichen Bedingungen, denen sie dort ausgesetzt sind, möchten wir Sie darum bitten, einen Repräsentanten dorthin zu schicken und für eine Verbesserung der Haftbedingungen zu sorgen.“
Derzeit werden mindestens 10 weibliche politische Gefangene in Rajai Shahr zusammen mit 200 straffälligen weiblichen Gefangenen festgehalten, die wegen Vergehen wie Mord, Drogenschmuggel und Raub einsitzen. Trotz der hohen Belegungsdichte gibt es in dem Trakt nur ein Bad, in dem es normalerweise über Stunden kein fließendes Wasser gibt. Die Gefangenen in Rajai Shahr haben nur 30 Minuten am Tag warmes Wasser, in der übrigen Zeit müssen sie sich mit kaltem Wasser waschen. Weiterlesen →