Zamaaneh, 19. März 2011 – Mehdi Karroubis Sohn hat mitgeteilt, dass er seine Eltern, die seit mehr als drei Wochen unter Hausarrest gehalten werden, in „Koordination mit den Sicherheitskräften“ besuchen konnte. Mohammad Taghi Karroubi, der Sohn des iranischen Oppositionsführers Mehdi Karroubi, schreibt auf seiner Webseite, dass er seine Eltern „in ihrer eigenen Wohnung“ besuchen durfte.
Dies war das erste Mal, dass Mehdi und Fatemeh Karroubi Besuch von einem ihrer Kinder erhalten durften. Zuvor hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass die iranischen Behörden die beiden Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi zusammen mit ihren Ehefrauen ins Gefängnis verlegt haben könnten.
Die Oppositionsführer waren unter Hausarrest und von jedem Kontakt mit der Außenwelt isoliert worden, nachdem sie für den 14. Februar zu einer Solidaritätsdemonstration mit den Aufständen in Tunesien und Ägypten aufgerufen hatten. Der Hausarrest wird von Reformparteien und mehreren führenden schiitischen Geistlichen kritisiert.
„Wir hoffen, dass die Behörden das Recht der Ehepaare Karroubi und Moussavi anerkennen, über die im Zusammenhang mit dem Hausarrest von der Justiz eingeleiteten rechtlichen Verfahren und Urteile und die Billigung durch den Obersten Nationalen Sicherheitsrat informiert zu werden, damit unsere vielen Fragen bezüglich der derzeitigen Gesetze und internationalen Verpflichtungen unseres Landes beantwortet werden können“, schreibt Mohammad Taghi Karroubi.
Einzelheiten über den Besuch bei seinen Eltern erwähnt Karroubi nicht.
Zuvor hatte die Webseite Kalemeh berichtet, dass eine Tochter Mir Hossein Moussavis ihre Eltern am 2. März habe besuchen dürfen. Die Kinder des Ehepaars Moussavi hatten ebenfalls einen Brief veröffentlicht, in dem sie den Besuch als „kurz und unnatürlich“ beschrieben und berichteten, dass die Sicherheitsbeamten sie zum Stillschweigen über den Besuch aufgefordert hätten.
Moussavis Töchter fordern die „sofortige Aufhebung aller illegalen Restriktionen“ gegen ihre Eltern und die Karroubis.
Die iranischen Behörden bezeichnen die Oppositionsführer als „Anführer des Aufruhrs“ und gehen davon aus, dass sie in eine Verschwörung zum Sturz des Systems verwickelt sind.
Moussavi und Karroubi haben den Sieg Mahmoud Ahmadinejads bei der Präsidentschaftswahl von 2009 angezweifelt, was öffentliche Massendemonstrationen mit dem Slogan „Wo ist meine Stimme“ zur Folge hatte.
Der anhaltende Protest löste eine gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen und eine Verschärfung der Restriktionen gegen die Oppositionsführer aus.
Despite persistent calls from Islamic Republic extremists to prosecute the opposition leaders, the judiciary has repeatedly declared that it is not in the regime’s interest to put Mousavi and Karroubi on trial.
Der iranische Justizchef [Sadegh Larijani] hat bei mehreren Anlässen angedeutet, dass eine strafrechtliche Verfolgung nur auf Anordnung des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei erfolgen könne.
Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 19. März 2011
Quelle (Englisch): http://radiozamaneh.com/english/content/opposition-leaders-son-visits-parents-under-house-arrest