RAHANA, 5. Juli 2011 – Der zu 30 Jahren Gefängnis verurteilte Journalist Kamal Sharifi befindet sich im 40. Tag seines Hungerstreiks. Er war 2007 wegen Zusammenarbeit mit der Demokratischen Partei Kurdistans verhaftet und wegen „Moharebeh“ („Feindschaft gegen Gott“) zu 30 Jahren Gefängnis im Exil mit Besuchsverbot verurteilt worden.Seine Haftstrafe leistet er in einem Gefängnis in Hormozgan in Südiran ab. Mit seinem Hungerstreik will er erreichen, dass ihm ein Zusammentreffen mit dem Richter ermöglicht wird. Er protestiert damit außerdem gegen seine Haftbedingungen und seine gemeinsame Unterbringung mit gefährlichen Kriminellen.
Sein Vater, Bayazid Sharifi, sagte gegenüber RAHANA, die Familie habe Sharifi seit 4 Jahren nicht besuchen dürfen, der letzte Kontakt sei 45 Tage her. Er habe keinerlei Informationen über Kamals Situation, die Nachricht von dem Hungerstreik habe ihn über einen Freund Kamals erreicht. Kamal sei in einem kritischen Zustand.
Man erwarte zur Zeit die Entscheidung des Berufungsgerichts in Kamals Fall, so sein Vater.
Sharifi hatte sich vor einiger Zeit an den Leiter des Revolutionsgerichts von Sanandaj, Herrn Shayegh, gewandt, der das Urteil gefällt hat. Er hatte darum gebeten, seinen Sohn besuchen zu dürfen, um ihn dazu zu bewegen, seinen Hungerstreik zu beenden. Der Richter habe ihm jedoch gesagt, ein Treffen sei „nicht nötig“, und die Familie solle ihn „sterben lassen“.
Bayazid Sharifi zufolge hat Kamal in seinem letzten Telefonat mit der Familie mitgeteilt, dass die Haftbedingungen schlecht seien und er an einen geeigneteren Ort verlegt werden möchte, da er derzeit mit gefährlichen Straftätern zusammen untergebracht sei. Er wolle ein faires Gerichtsverfahren, in dem er den Richter fragen könne, warum er unter solchen Bedingungen inhaftiert werden musste.
Mojtaba Samienejad
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: RAHANA, 5. Juli 2011
Persisch: http://www.rahana.org/archives/42352