Prominente Iraner fordern Freilassung Moussavis und Karroubis

Mehdi Karroubi (l.), Mir Hossei Moussavi

RFE/RL, 17. August 2011– Hunderte bürgerliche und politische iranische Aktivisten haben einen offenen Brief an internationale Organisationen unterschrieben, mit dem Unterstützung bei der Sicherstellung der Freilassung der beiden Oppositionsführer Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi sowie deren Ehefrauen aus dem Hausarrest gefordert wird. Dies berichtet Radio Farda von RFE/RL.

Die beiden Ehepaare stehen seit sechs Monaten unter Hausarrest. Auslöser war ein gemeinsamer Aufruf der beiden Oppositionspolitiker zu einer für den 14. Februar geplanten Solidaritätskundgebung für die Aufstände der Demokratiebewegungen in Tunesien und Ägypten.

Der am 16. August 2011 auf der oppositionellen Webseite Kalemeh veröffentlichte Brief  [Persisch und Englisch, mit Link zum Unterschreiben d. Übers.] stellt fest: „In der gesamten Zeit [seit Beginn des Hausarrests] hat kein einziger Vertreter des iranischen Staates, der iranischen Justiz oder der iranischen Sicherheitskräfte für diesen Rechtsverstoß [im Fall des Hausarrests der beiden Ehepaare] die Verantwortung übernommen.“

Weder für Moussavi noch für Karroubi, noch für ihre Ehefrauen Zahra Rahnavard und Fatemeh Karroubi lägen Haftbefehle vor, so der Brief weiter. Seitens der Justiz sei gegen die vier keine Anklage erhoben worden.

Am 15. August 2011 sagte Moussavis Chefberater Ardeshir Amir-Arjomand gegenüber Radio Farda, die Isolierung der Führer der Grünen Bewegung von der Bevölkerung habe den von der Regierung gewünschten Effekt erreicht. Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Grüne Bewegung  dynamischer und mächtiger wäre als seit Beginn des Hausarrests, wären ihre Führer noch frei.

„Trotz der sechsmonatigen Inhaftierung der Führer der Bewegung ist diese aber noch nicht am Ende“, so Amir-Arjomand weiter. Das autoritäre iranische Regime zahle zudem einen hohen Preis für ihr Vorgehen gegen Moussavi, Karroubi und deren Ehefrauen.

Unterzeichnet haben den Brief unter anderem die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi,  der bekannte Religionsgelehrte Hassan Yousefi Eshkevari, und die bekannten Intellektuellen Dariush Ashouri und Ramin Jahanbeglou.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Free Europe/Radio Liberty, 17. August 2011