Zamaaneh, 11. Oktober 2011 – Fünfzehn iranische Aktivisten in der Provinz Aserbaidschafn sind zu 4 Monaten Gefängnis und 20 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Wie die Vereinigung zum Schutz Politischer Gefangener in Aserbaidschan mitteilt, wurden die Aktivisten während des Fastenmonats Ramadan bei einer Abendversammlung in Tabriz am 24. August verhaftet und wegen „Versammlung mit verbrecherischer Absicht gegen die nationale Sicherheit“ angeklagt. Grundlage der Anklage sei die Teilnahme der Aktivisten an der Iftar-Zeremonie [abendliches Fastenbrechen] und an Gesprächen über die Proteste gegen die Austrocknung des Urmia-Sees.
Dem Bericht zufolge fand der Prozess gegen die Aktivisten hinter verschlossenen Türen statt. Einige von ihnen sollen (während der Verhöre) gefoltert worden sein und durften weder mit ihren Familien, noch mit ihren Anwälten zusammentreffen. Das Urteil sei bereits durch ein Berufungsgericht in der Provinz Aserbaidschan bestätigt worden.
Im Sommer waren unzählige aserische Aktivisten bei Protesten gegen die Untätigkeit der Regierung gegen die rapide sinkenden Wasserstände im Urmia-See festgenommen worden. Die Proteste hatten sich verstärkt, nachdem das Parlament einen Plan abgelehnt hatte, der die Umleitung von Wasser aus dem Aras-Fluss in den See vorsah.
Umweltexperten führen die Austrocknung des Sees auf sinkende Niederschlagsmengen und die wachsende Zahl von Dämmen an den Zuflüssen des Sees zurück.
Im September rief die Regierung einen parlamentarischen Ausschuss ins Leben, der in Zusammenarbeit mit dem Energieministerium nach effektiven Lösungen zur Rettung des Sees suchen soll. Zudem sagte die Regierung umfangreiche Mittel zur Finanzierung der Maßnahmen zu.
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh
Pingback: News vom 12. Oktober 2011 « Arshama3's Blog