Zamaaneh, 19. Februar 2012 – Wie das iranische Kommunikationsministerium bekannt gab, wird die für Februar geplante Einführung des „Nationalen Internet“ auf Juni verschoben.
Der Nachrichtenagentur Mehr News zufolge sagte Reza Taghipour bei einer Sitzung am Samstag: „Zu den wichtigsten strategischen Entscheidungen auf dem Gebiet Cyber Defense gehören die Unterstützung lokaler Software und die Schaffung einer sicheren Kommunikations-Infrastruktur. Der erste Schritt in diese Richtung wird im Juni erfolgen.“
Ursprünglich hatte die Regierung die Einführung des „Nationalen Internet“ oder „Nationalen Informationsnetzwerks“ für den 11. Februar in Aussicht gestellt.
Die Islamische Republik möchte mit der Einführung des sogenannten „reinen“ oder „halal“-Internets die online verfügbaren Inhalte kontrollieren. Damit würde der Zugriff auf Seiten mit pornografischen oder unanständigen Seiten nicht mehr möglich sein; allerdings könnten auch andere Inhalte betroffen sein, die die Regierung als unerwünscht erachtet.
Nach Meinung von Analysten ist dieses Vorhaben ein Schritt, mit dem iranische Internetnutzer vom World Wide Web abgeschnitten werden.
Taghipour erklärte, das Internet in seiner gegenwärtigen Form sei nicht sicher. Seine Globalität mache es angreifbar für viele Bedrohungen. „Wir erleben heute, dass das Internet als mächtige Waffe für die farbigen Revolutionen genutzt wird“, sagte er und fügte hinzu, Google leite vermutlich alle in seinem Besitz befindlichen Informationen an den US-Geheimdienst CIA weiter.
Ähnlich besorgt über die Sicherheit von Google und dem Internet äußerten sich auch der iranischen Geheimdienstminister Heydar Moslehi und andere Offizielle der Islamischen Republik.
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh
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