In Irans Vorschulen soll künftig nicht mehr gesungen und getanzt werden

Zamaaneh, 3. April 2012 – Der Leiter der Iranischen Wohlfahrtsorganisation hat Vorschulen und Kinderbetreuungs-einrichtungen davor gewarnt, den Kindern „unmoralische Tätigkeiten wie Tanzen“ zu vermitteln.

Wie die Nachrichtenagentur Fars News berichtet, erklärte Valiollah Nasr, der Generaldirektor der Wohlfahrtsorganisation der Provinz Teheran, am Dienstag: „Erziehungsprogramme müssen islamischen Prinzipien entsprechen“. Den Vorschulen und Betreuungseinrichtungen seien feste Erziehungsprogramme übermittelt worden, „unmoralischer Programme“ könnten nicht umgesetzt werden, fügte er hinzu.

Der Leiter der Wohlfahrtsorganisation verkündete, es habe oberste Priorität sicherzustellen, dass Bildungsprogramme kontrolliert würden und „den Prinzipien des Islam und der Scharia entsprechen“. Er äußerte sich unzufrieden mit der Tatsache, dass einige Betreuungseinrichtungen Dinge wie Tanz und Gesang in ihr Programm eingebunden haben, und warnte, dass gegen solche Einrichtungen im neuen Jahr streng vorgegangen werden solle.

Das Bildungsministerium hat mitgeteilt, dass Jungen und Mädchen nicht in gemischten Klassen unterrichtet werden dürfen, es sei denn, es liegen nicht genügend Anmeldungen [für die Einrichtung getrennter Klassen] vor.

Die Vorschulen in Iran bieten für Kinder im Alter von 4-5 Jahren eine optionale zweijährige Vorbereitung auf die Grundschule an.

Nach den Protesten, die auf die Präsidentschaftswahl von 2009 folgten, hatte der oberste iranische Führer das Bildungssystem als Brutstätte für wachsenden Widerspruch bezeichnet und erklärt, dass das Bildungssystem von allen Arten westlichen Einflusses gereinigt werden müsse.

In den letzten zwei Jahren hatte das Bildungsministerium daraufhin eine umfassende Überarbeitung des Bildungssystems gestartet und die Geschlechtertrennung in Bildungseinrichtungen von Vorschulen bis hin zu den Universitäten ins Gespräch gebracht. Außerdem wurde damit begonnen, die Lehrpläne zu überarbeiten und auf eine Linie mit islamischen Grundsätzen zu bringen.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh

3 Antworten zu “In Irans Vorschulen soll künftig nicht mehr gesungen und getanzt werden

  1. „coed classes may only be allowed at centres that lack the necessary enrolment“
    Gemeinschaftlich unterrichtete Klassen dürfen nur in den Zentren eingerichtet werden, in denen die notwendigen Anmeldungen (für die Einrichtung zweier getrenntgeschlechtlich unterrichteter Klassen für Jungen und Mädchen) fehlen.

  2. Pingback: News vom 5. April 2012 « Arshama3's Blog

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