Kalemeh, 11. Mai 2012 – Am 31. Tag seines Hungerstreiks ist Mohammad Reza Motamednia aus dem Krankenhaus wieder ins Evin-Gefängnis zurückgebracht worden.
Auf der Facebook-Seite seines Sohnes ist zu lesen, dass Motamednia am Mittwoch in die Gefängnisklinik des Evin-Gefängnisses gebracht wurde. Nachdem er dort untersucht worden war und sein Zustand sich verschlechtert hatte, wurde er in eine Herzklinik verlegt.
Berichten zufolge wurde er heute gegen 6 Uhr Morgens wieder nach Evin gebracht, obwohl die Ärzte seine Testergebnisse noch nicht ausgewertet haben.
Bereits in der ersten Woche seines Hungerstreiks hatte Motamednia Herzprobleme bekommen und war ins Tajrish-Krankenhaus gebracht worden.
Motamednia war am 9. April aus Protest gegen die illegale Festsetzung der Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi, dessen Ehefrau Zahra Rahnavard und Mehdi Karroubi in einen Hungerstreik getreten. Daraufhin wurde er 20 Tage lang in Trakt 240 von Evin Einzelhaft genommen, bevor er wieder in den allgemeinen Trakt 350 zurück durfte.
Zum Zeitpunkt seiner Rückverlegung in Trakt 350 war Motamednias Gesundheitszustand kritisch. Er hatte etwa 3o Kilo [„66 lbs“] abgenommen und litt an heftigem Zittern und Herzrhythmusstörungen. Trotzdem erklärte er, er werde seinen Hungerstreik bis zur Freilassung der Führer der „Grünen Bewegung“ fortsetzen.
Als Moussavis Kinder ihn baten, seinen Hungerstreik einzustellen, erklärte er: „Das Einzige, was ich jetzt für mein großartiges Land Iran und seine Helden und Märtyrer tun kann, ist, mein Leben zu opfern“. Er war infolge seines viertägigen trockenen Hungerstreiks während der Einzelhaft zu diesem Zeitpunkt in einem schlechten gesundheitlichen Zustand, erklärte aber, er werde seinen Hungerstreik nur einstellen, wenn Moussavi selbst ihn darum bittet.
„Es ist vielleicht möglich, Tatsachen für einige Zeit zu vertuschen, aber schon bald werden alle offensichtlichen Tatsachen ans Licht kommen und von der Bevölkerung, der Geschichte und – was noch wichtiger ist – von Gott beurteilt werden, denn nichts kann vor ihm verborgen bleiben“, erklärte er.
„Es wirft Schande auf euch, dass ihr nach all den Sanktionen, dem Druck und den Drohungen in einen Dialog tretet und Kompromisse schließt mit denen, die ihr ausländische Feinde und arrogante internationale Mächte nennt, aber nicht gewillt seit, vor den Menschen eures eigenen Landes Demut zu zeigen, mit ihren wirklichen Vertretern zu sprechen, sie aber ohne Zögern weiter zu unterdrücken.“
In einem Brief an den obersten Führer [Khamenei] hatte Motamednia geschrieben: „Haben Sie den Mut, zu akzeptieren, was die Menschen fordern. Sie befinden sich jetzt an einer historischen Wegscheide. Der eine Weg bedeutet, sich mit den Menschen zu vereinen und ihr Recht auf Selbstbestimmung zu respektieren. Der andere Weg bedeutet, sich gegen ein Volk zu stellen, das in den letzten 150 Jahren gezeigt hat, dass es mit Revolutionen und Erhebungen gegen autoritäre Herrscher und Könige am Ende siegen wird.“
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Persian Banoo
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