Tagesarchiv: 27. Juni 2012

Bahman Amouies Bruder im Interview: „Mein Bruder ist in Einzelhaft, er schwebt in Gefahr“

Kalemeh, 27. Juni 2012 – (Masih Alinejad) Der am 20. Juni 2009 verhaftete iranische Journalist und politische Gefangene Bahman Ahmadi Amouie sitzt zur Zeit seine Haftstrafe von 5 Jahren und vier Monaten ab. Am 20. Juni 2012 wurde Ahmadi Amouie völlig unerwartet mitten in der Nacht aus dem Evin-Gefängnis, in dem er die ersten beiden Jahre seiner Haft verbrachte, ins Gefängnis Rajai Shahr in Karaj verlegt. Am 25. Juni wurde berichtet, dass er dort in einem für zum Tode verurteilte Schwerverbrecher reservierten Trakt in Einzelhaft genommen wurde.

„Da niemand in Iran unseren Protest hört, hoffe ich, dass die internationale Gemeinschaft uns unterstützt. Ich hoffe, dass (der UN-Menschenrechtsbeauftragte für Iran) Herr Ahmad Shaheed uns hört, wenn wir sagen, dass Bahmans Leben in diesem Trakt von Rajai Shahr in Gefahr ist“, erklärt Bahman Ahmadi Amouies Bruder Bahram.

Es folgt der volle Wortlaut eines Interviews, dass Masih Alinejad mit Bahram Ahmadi Amouie nach der Verlegung seines Bruders in Einzelhaft geführt hat. Weiterlesen

Interview mit Morsi offenbart Risse durch die iranische Presse

Der gewählte Präsident Muhammad Morsi bei seiner ersten Ansprache an das (Kairo, 24. Juni)

RFE/RL, 25. Juni 2012 – Einen Tag, nachdem Mohammad Morsi zum sieger der Präsidentschaftswahl in Ägypten erklärt worden war, veröffentlichte die iranische Nachrichtenagentur Fars News ein angebliches Interview mit ihm. Darin äußerte Morsi Interesse an einer Verstärkung der Verbindungen zu Teheran.

Das umstrittene Stück, in dem Morsi auch mit den Worten zitiert wurde, er wolle den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel neu überdenken, wurde kurz darauf von wichtigen Nachrichtenagenturen wie Reuters, dem Christian Science Monitor und der israelischen Tageszeitung Haaretz aufgegriffen.

Für die halbamtliche Nachrichtenagentur, die behauptet, wenige Stunden vor der Ausrufung Morsis zum Wahlsieger mit ihm gesprochen zu haben, war dies ein beachtlicher Quotenerfolg. Doch die Freude darüber hielt nicht lange an. Mehrere Nachrichtenorganisationen, darunter BBC Arabic und Al-Arabiyah, zweifelten die Authentizität des Interviews an. Al-Arabiyah zitierte einen Sprecher Morsis, der erklärte, dieser habe nicht mit Fars gesprochen. Auch die offizielle ägyptische Nachrichtenagentur MENA ließ später verlautbaren, dass das Interview gefälscht sei. Weiterlesen