Politischer Gefangener Gholamreza Khosravi soll nächste Woche hingerichtet werden

Gholamreza Khosravi Savadjani

Zamaaneh, 7. September 2012 – Der zur Zeit im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftierte iranische politische Gefangene Gholamreza Khosravi Savadjani soll am Montag, dem 10. September hingerichtet werden. Seine Familie wurde von der Justiz darüber informiert.

Die Webseite Melli Mazhabi erfuhr von einem Mitglied der Familie Khosravis von der bevorstehenden Hinrichtung. Die Webseite International Campaign for Human Rights in Iran [ICHRI] wurde ebenfalls von einem Menschenrechtsaktivisten darüber informiert, dass Khosravis Todesurteil in den nächsten Tagen vollstreckt werden soll.

Der anonyme Menschenrechtsaktivist gab gegenüber ICHRI an, dass der Verlauf des Ralles zwei besondere Rechtsverstöße aufweise. Zum Einen gebe es gesetzliche Vorgaben, die einen Transfer aus Rafsanjan nach Teheran nach Fällung des Urteils verbieten. Zum Zweiten seien zwei mit dem Fall befasste Strafverteidiger verhaftet worden, und die Anklage gegen Khosravi sei in den Tatbestand der „Moharebeh“ (Feindschaft gegen Gott) und die ursprünglich wegen „Spionage“ verhängte sechsjährige Haftstrafe in ein Todesurteil  umgewandelt worden.

Menschenrechler berichten, dass Gholamreza Khosravi Savadjani im Jahr 2007 wegen des Vorwurfs der Spionage verhaftet und ein Jahr später wegen „finanzieller Hilfe für einen von den Volksmojahedin [MKO] betriebenen Fernsehsender“ zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde.

Bei der Organisation der Iranischen Volksmojahedin handelt es sich um eine im Exil lebende Gruppe von Dissidenten, die von der Islamischen Republik als Erzfeind betrachtet wird.

Khosravis Fall wurde nach der Niederschlagung der Proteste gegen die Präsidentschaftswahl von 2009 neu aufgerollt, und er wurde zum Tode verurteilt. Mehrere Berichte sprechen davon, dass eine wegen politischer Aktivitäten in den 1980er Jahren gegen ihn verhängte fünfjährige Haftstrafe bei der Fällung des Todesurteils gegen ihn verwendet worden sei.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh