Monatsarchiv: November 2012

Besuchssperre für Familie des Gewissensgefangenen Abdollah Momeni

Abdollah Momeni

ICHRI, 28. November 2012 – In einem Interview mit der Webseite International Campaign for Human Rights in Iran berichtet die Ehefrau des im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftierten Gewissensgefangenen Abdollah Momeni von wiederholten Besuchsverboten. „Meine Kinder und ich haben Abdollah seit eineinhalb Jahren nicht ein einziges Mal besuchen dürfen“, sagt Fatemeh Adinehvand. „In dieser Zeit habe ich 15 Anträge auf Gewährung eines persönlichen Besuchs an die Staatsanwaltschaft geschickt, aber bis jetzt habe ich keine einzige Reaktion erhalten.“

Abdollah Momeni ist Sprecher der studentischen Alumni-Organisation Dafter-e Tahkim-e Vahdat. Er wurde am 20. Juni 2009 nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl festgenommen. Er und die Organisation hatten den oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Mehdi Karroubi im Wahlkampf unterstützt. Momeni wurde zu 11 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt und sitzt zur Zeit in der allgemeinen Abteilung 350 des Evin-Gefängnisses ein. Nach etwa einem Jahr Haft hatte er in einem Brief an den obersten iranischen Führer Ayatollah Khamenei Einzelheiten über die von ihm erlittene Folter durch Verhörbeamte im Gefängnis beschrieben. Weiterlesen

Kinderarbeit: Aktivist kritisiert iranische Regierung

Zamaaneh, 28. November 2012 – Der iranische Kinderrechtsaktivist Ali Akbar Esmailpour hat die mangelnde Überwachung von Kinderarbeit in Iran kritisiert. Die iranische Regierung versäume es, genaue Angaben über die Anzahl der in iranischen Fertigungsstätten beschäftigten Kinder zu liefern, erklärte Esmailpour am Dienstag gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur ILNA.

„Die einzigen verfügbaren Informationen sind Statistiken über Straßenkinder, denn die sind sehr stark sichtbar. Aber diese Zahlen geben nicht das vollständige Bild wieder.“

Esmailpour – Vorsitzender der Vereinigung für den Schutz von Kinderrechten – sieht das Arbeitsministerium in der Pflicht, Fertigungsbetriebe regelmäßig zu inspizieren und die Situation von arbeitenden Kindern genau zu prüfen. „Kinder arbeiten zuweilen 12 bis 16 Stunden unter sehr schlechten Bedingungen, ohne jede Sicherheitsvorkehrung und Hygienemaßnahmen.“ Weiterlesen

Sicherheitschef nimmt Stellung zu Sattar Beheshtis Tod

Esmail Ahmadi Moghaddam

Zamaaneh, 28. November 2012 – Der Chef der iranischen Sicherheitskräfte Esmail Ahmadi Moghaddam hat eingeräumt, dass der Polizei bei der Inhaftierung Sattar Beheshtis „gewisse Nachlässigkeiten“ unterlaufen sein könnten. Er bestritt jedoch, dass es für eine Ermordung des Anfang November in Polizeigewahrsam verstorbenen Bloggers Motive gegeben haben könnte.

Wie die Nachrichtenagentur Mehr News berichtet, erklärte Moghaddam am Dienstag: „Die wichtigste mögliche Ursache des Todes von Sattar Beheshti könnte ein psychologischer Schock während seiner Haft im Evin-Gefängnis sein.“

Beheshti war am 30. Oktober von der iranischen Cyber-Polizei festgenommen worden. Fünf Tage später verstarb er im Gewahrsam der Polizei. Seine Familie wirft seinen Verhörbeamten vor, dass Beheshti unter Folter gestorben sein könnte. Weiterlesen

Reza Khandan: Nasrin Sotoudehs Zustand ist alarmierend!

28. November 2012 – Eintrag aus der Facebook Seite von Reza Khandan, dem Ehemann der inhaftierten iranischen Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, die sich im Evin-Gefängnis seit dem 17. Oktober 2012 im Hungerstreik befindet.

Ich möchte unseren Freunden und Unterstützern wirklich keine Angst machen, aber ich bin alarmiert und habe keine andere Wahl, als alle zu warnen.

Als Nasrin gestern den 41. Tag ihres Hungerstreiks begann, wurden wir darüber informiert, dass ihr körperlicher Zustand sich ernstlich verschlechtert habe und jetzt alarmierend sei. Sie wurde in die Krankenstation von Evin gebracht, und wie berichtet wird, soll sie ab jetzt jeden Tag dorthin gebracht werden. Ihr Blutdruck ist so stark abgesunken, dass es bei der Blutdruckmessung nicht möglich war, ihr das Ergebnis zu sagen. 

Die Justizbehörden können alles abstreiten, aber die Wahrheit siegt am Ende immer. Sie bricht über denen zusammen, die vorgeben, nichts gewusst zu haben. Man kann sich rechtfertigen, Geschichten erfinden, anderen die Schuld zuweisen und die Tatsachen leugnen, so viel man will, aber das Problem wird dadurch nicht gelöst.

Meine Frau stellt nur eine simple Frage: „Warum bestraft ihr meine 12jährige Tochter wegen ihrer Mutter?“

Bislang hat diese von Bürokratie überladene Justiz auf diese einfache, aber dennoch rechtmäßige Frage keine Antwort gegeben.

Reza Khandan

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle/Englische Übersetzung: Banouye Sabz

Helfen Sie Nasrin Sotoudeh mit Ihrer Teilnahme an der Eilaktion von Amnesty International!
Vielen Dank!

Persisch:
قصد ایجاد نگرانی بین دوستان ندارم
احساس خطر مجبورم میکند که هشدار را داده باشم.
نسرین از دیروز که وارد چهل و یکمین روز اعتصاب غذا شده است وضع جسمی اش به مرحله ی خطرناک رسیده است.
دیروز به بهداری منتقل شده است و از این به بعد قرار شده است که هر روز به بهداری برود. فشارش آنقدر پایین بوده است که شخصی که فشار خونش را اندازه گیری کرده نتوانسته اندازه اش را به او بگوید.
مسولین قوه ی قضاییه میتوانند همه
چیز را انکار کنند اما واقعیت همیشه مثل آوار بر سر کسانی که خود را به بیراهه میزنند آوار می شود. توجیه و فرافکنی و پاک کردن صورت مسئله هم مشکل را حل نخواهد نمی کند.
نسرین خواسته ی غیر قانونی ندارد.
او میگوید: “چرا بچه ی 12 ساله ی ما را به خاطر مادر مجازات می کنید!!؟”
کسی تا این لحظه در این دستگاه عریض و طویل قضایی به این سوال قانونی و بدیهی پاسخ نداده است

Nachrichten aus der iranischen Zivilgesellschaft – 27. November 2012

Arseh Sevom, 27. November 2012 – Themen dieser Ausgabe: Nasrin Sotoudeh: 40 Tage und 40 Nächte | Internationaler Tag für ein Ende der Gewalt gegen Frauen | Iranische Regierung wegen Situation der medizinischen Versorgung in der Kritik | Wirtschaftliche Not führt zu Schulabbrüchen | Sattar Beheshtis Tod von Arbeiterorganisationen angeprangert | Arbeitslosigkeit steigt weiter Weiterlesen