Zamaaneh, 28. November 2012 – Der iranische Kinderrechtsaktivist Ali Akbar Esmailpour hat die mangelnde Überwachung von Kinderarbeit in Iran kritisiert. Die iranische Regierung versäume es, genaue Angaben über die Anzahl der in iranischen Fertigungsstätten beschäftigten Kinder zu liefern, erklärte Esmailpour am Dienstag gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur ILNA.
„Die einzigen verfügbaren Informationen sind Statistiken über Straßenkinder, denn die sind sehr stark sichtbar. Aber diese Zahlen geben nicht das vollständige Bild wieder.“
Esmailpour – Vorsitzender der Vereinigung für den Schutz von Kinderrechten – sieht das Arbeitsministerium in der Pflicht, Fertigungsbetriebe regelmäßig zu inspizieren und die Situation von arbeitenden Kindern genau zu prüfen. „Kinder arbeiten zuweilen 12 bis 16 Stunden unter sehr schlechten Bedingungen, ohne jede Sicherheitsvorkehrung und Hygienemaßnahmen.“
Das 6. Parlament habe ein Gesetz verabschiedet, das Fertigungsbetriebe mit weniger als 10 Angestellten von der Pflicht entbindet, sich an die Arbeitsgesetzgebung zu halten, so Esmailpour weiter. „Aus diesem Grund übernimmt das Ministerium für Kinderarbeit in solchen Fertigungsbetrieben keine Verantwortung.“
Funktionäre der Stadt Teheran hatten im September berichtet, dass die Anzahl der arbeitenden Kinder im Stadtgebiet um 15 Prozent zugenommen habe, Tendenz steigend.
Der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für Sozialfürsorge hatte im September gegenüber der Nachrichtenagentur Fars News erklärt, Kinder dürften dem Gesetz nach nicht arbeiten und müssten dem Schutz von Wohlfahrtsorganisationen unterstellt werden.
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh
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