
Alireza Rajaie, Abolfazl Ghadyani
ICHRI, 12. Dezember 2012 – In einem Brief an den iranischen Justizchef Sadegh Larijani fordert der politische Gefangene Abolfazl Ghadyani diesen auf, dafür zu sorgen, dass Verhörbeamte des Geheimdienstministeriums aufhören, Angehörige politischer Gefangener „zu schikanieren und zu korrumpieren“. Der am Dienstag, dem 11. Dezember auf der Webseite Kalemeh veröffentlichte Brief nennt namentlich den Verhörbeamten des Journalisten und politischen Gefangenen Alireza Rajaie, der dessen Ehefrau schikaniert hatte.
Einen Tag nach der Veröffentlichung des Briefes erklärte Ghadyanis Ehefrau Marzieh Rahimi im Interview mit ICHRI: „Mit diesem Brief hat Abolfazl gezeigt, dass er nach wie vor für das Versprechen einsteht, das er sich selbst und seinem Gott gegeben hat: Nicht zu schweigen, wenn die Rechte eines anderen Menschen verletzt werden. Ich mache mir keine Sorgen um meinen Mann. Was wollen sie einem kranken 67jährigen Mann noch antun? Sie haben ihn ins Gefängnis gesteckt, obwohl er an mehreren Erkrankungen leidet, und für jeden Protestbrief, den er aus dem Gefängnis heraus veröffentlicht, konstruieren sie neue Anklagen gegen ihn. Bis jetzt sind wegen seiner Briefe sechs oder sieben Verfahren gegen ihn eröffnet worden. Er geht nicht mehr zu seinen Gerichtsverhandlungen, weil er die Qualifikation dieser Gerichte nicht anerkennt. Viel mehr können sie Abolfazl nicht antun.“ Weiterlesen →