
Faezeh Hashemi
Zamaaneh, 24. Dezember 2012 – Faezeh Hashemi, die derzeit inhaftierte Tochter des Vorsitzenden des iranischen Schlichtungsrates, hat in einem veröffentlichten Brief das Management der iranischen Gefängnisse kritisiert. Sie schreibt: „Die Werkzeuge der politischen Gefangenen können sie nicht kontrollieren. Würden sie die Gedanken und die Stifte der Gefangenen kontrollieren können, wäre Mohammad Reza Pahlavi (der letzte Schah) nie gefallen.“
In dem heute von der oppositionellen Webseite Kalemeh veröffentlichten Brief Faezeh Hashemis heißt es weiter: „Ich bin seit drei Monaten im Evin-Gefängnis, und ich sehe, wie im Trakt für die weiblichen politischen Gefangenen Missmanagement, Ineffizienz, Bürokratie, Mangel an Programmen, unprofessionelle Entscheidungsfindung, Halsstarrigkeit auf der mittleren Management-Ebene und Machtkonzentration vorherrschen.“
Immer, wenn diese Situation durch Proteste von Gefangenen geringfügig verbessert werden konnte, versuchten die Beamten später, die Gefangenen später auf irgendeine Weise dafür büßen zu lassen, so Hashemi.
Die politischen Gefangenen würden durch die unorganisierten Koordination zwischen Gefängnisbeamten, der Staatsanwaltschaft, dem Geheimdienst und der Sicherheitskräfte zerrieben. Auf die Gefangenen werde Druck ausgeübt, indem „persönliche Zusammentreffen zwischen Müttern und ihren Kindern, telefonische Kontakte zu alten oder kranken Eltern, die ihre inhaftierten Kinder nicht besuchen können, oder zu Kindern, die in entfernten Städten leben und nicht zu Besuch kommen können, sowie Besuche zwischen Ehegatten, die beide inhaftiert sind, verboten und unterbunden werden“, so Hashemi weiter.
Derartige Strafmaßnahmen würden immer dann gegen Gefangene angewendet, wenn Nachrichten über das Missmanagement im Gefängnis nach außen gelangt seien.
Hashemi leistet derzeit eine sechsmonatige Haftstrafe ab, zu der sie wegen „regimefeindlicher Propaganda“ verurteilt wurde. Zudem wurde ihr ein fünfjähriges Verbot politischer, kultureller und medialer Aktivitäten auferlegt.
Das Urteil erfolgte wegen eines Interviews mit der Webseite Rooz Online, in dem sie die Regierung der Islamischen Republik als einen „Haufen Strolche und Ganoven“ bezeichnet hatte.
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh
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