Zamaaneh, 11. März 2013 – Das iranische Presseaufsichtsamt hat die Publikationslizenz für die Tageszeitung Maghreb aufgehoben. Grund sei, dass die Zeitung sich über Presseeinschränkungen hinweggesetzt habe.
Wie die Webseite Bulletin am Montag berichtet, erfolgte der Lizenzentzug auf Grund mehrerer von Maghreb veröffentlichter Artikel, die von hochrangigen Offiziellen der Islamischen Republik als beleidigend empfunden worden seien.
„Gestern berichtete Bulletin News, dass bestimmte Artikel veröffentlicht wurden, in denen abfällig über Spitzenoffizielle gesprochen wurde“, schreibt die Webseite heute. „Dies ist eine organisierte Bewegung, die von gewissen Elementen und von Agenten im Ausland angeführt wird.“
Bezug genommen wird offenbar auf einen kritischen Artikel des Politredakteurs Alireza Aghairad, der bei Maghreb erschienen war. Darin wird angedeutet, dass die Öffentlichkeit ihr Vertrauen in die Kompetenz des Präsidenten und des Parlamentsprechers verloren habe.
Aghairad war am vergangenen Mittwoch zusammen mit dem Direktor der Zeitung Mohammad Mehdi Emami Nasseri von Sicherheitskräften festgenommen und einen Tag später wieder freigelassen worden.
Der Direktor von Maghreb sagte gegenüber der Nachrichtenagentur ISNA, er und Aghairad seien verhaftet worden, um zu Inhalten Stellung zu nehmen, die in der 10. Ausgabe von Maghreb veröffentlicht worden waren. Das Material sei als Beleidigung von Regierungsbeamten interpretiert worden. Aufgrund der abgegebenen Erklärungen habe der Richter seine Meinung jedoch geändert.
Maghreb war erst im September letzten Jahres in den Verkauf gekommen. Die Zeitung vertritt eine kritische Sicht auf die iranische Politik. Bereits im Dezember war die Zeitung wegen ähnlicher Vorwürfe geschlossen worden.
Im Vorfeld der für Juni geplanten Präsidentschaftswahl steigt die Sensibilität des iranischen Staates gegenüber den Aktivitäten der Medien. Eine Ende Januar begonnene Verhaftungs- und Repressionswelle gegen Journalisten und Zeitungen, die Kritik an der Regierungsarbeit und der iranischen Politik erkennen lassen, hat in der Medienlandschaft eine Atmospähre der Einschüchterung entstehen lassen.
Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh
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