Politische Gefangene räumen Kandidatur Khatamis Priorität ein

Zamaaneh, 17. April 2013 – Eine Gruppe iranischer politischer Gefangener hat in einem Brief an den früheren Präsidenten Mohammad Khatami diesen aufgefordert, für die kommende Präsidentschaftswahl zu kandidieren, sollten die entsprechenden Bedingungen gegeben sein.

In dem vom 17. April datierten und auf der oppositionellen Webseite Kalemeh veröffentlichten Brief wird die Freilassung der politischen Gefangenen nicht als Vorbedingung genannt. Vielmehr drängen die Verfasser Khatami dazu, diesen Punkt aus der Liste der Bedingungen zu streichen und „mit größtmöglicher Selbstlosigkeit“ zu kandidieren.

Sie, die politischen Gefangenen, würden „für die Rechte der Menschen, das Schicksal des Landes, freie Wahlen und die Garantie persönlicher und ziviler Rechte für die Bürger“ ihre Situation weiter in Kauf nehmen, heißt es weiter. Das Schicksal des Landes und seiner Menschen sei weitaus wichtiger als das Schicksal der politischen Gefangenen.

Sie hofften, so die Verfasser, dass eine hohe Beteiligung an der bevorstehenden Wahl „alle Hindernisse für demokratische Reformen überwinden und dem Land Frieden, Wachstum und Entwicklung bringen“ werde.

Unterschrieben ist der Brief von bekannten Reformern wie Alireza Beheshti Shirazi, Abolfazl Ghadiyani und Mostafa Tajzadej sowie von Abdollah Moemeni und Abdolfattah Soltani.

Den meisten Iranern seien derzeit die Sicherheit und die Interessen Irans am wichtigsten und erhofften sich von der nächsten Wahl Lösungen, schreiben die Verfasser.

Viele Reformer haben Khatami gedrängt, sich zur Wahl zu stellen, allerdings hat dieser sich bisher nicht nominiert. Nach Ansicht konservativer Kräfte ist es unwahrscheinlich, dass Khatami vom Wächterrat überhaupt zur Wahl zugelassen werden könnte.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh