Tagesarchiv: 11. Juni 2013

Aktivisten protestieren gegen Verhaftung der Frauenrechtlerin Jamila Karimi

Zamaaneh, 11. Juni 2013 – Eine Gruppe politischer und sozialer Aktivisten in Shiraz hat die Freilassung der vor zwei Monaten verhafteten Frauenrechtlerin Jamila Karimi gefordert. Karimi ist Mitglied des Reformistischen Koalitionsrates Fars.

In einer Erklärung der Aktivisten heißt es, die Verhaftung Karimis so kurz vor der Wahl könne nur als „politisches Kidnapping“ und als Versuch verstanden werden, die politische Atmosphäre zu Gunsten einer bestimmten [politischen] Gruppe zu beeinflussen.

Die Verhaftung Karimis sei ein Verstoß gegen Menschen- und Bürgerrechte, so die Aktivisten weiter. Die Bürger verstünden es noch immer als ihr absolutes Recht, sich an Wahlen zu beteiligen.

Karimis Verhaftung habe „irreparable Auswirkungen auf das Vertrauen und die Zuversicht der jungen Generation von Frauen, denen Karimis vielfältige kulturelle Aktivitäten in der Stadt bekannt sind“, heißt es weiter.

Karimi war im April von Sicherheitskräften in Shiraz festgenommen worden.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh

Onlinezensur: Selbst konservative Medien beschweren sich

A man browses the Internet at a cafe in central Tehran in January after Iran officially launched its cyberpolice unit to confront Internet crimes and counter social networks that spread "espionage and riots," according to its police chief.RFE/RL, 11. Juni 2013 – von Golnaz Esfandiari – Reformorientierte Iraner beklagen sich schon seit Langem über die Filterung des Internet und die Repressalien gegen Online-Journalisten und Blogger in Iran. Unabhängige und reformfreundliche Medien waren bisher das Hauptziel der Bemühungen des Establishments, das Internet zu kontrollieren und den freien Informationsfluss zu behindern.

Doch in den letzten Monaten gab es auch Berichte, denen man entnehmen kann, dass auch konservative Medien, Blogs und Nachrichtenseiten zunehmend von der Zensur betroffen sind. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl am 14. Juni ist diese noch verstärkt worden.

Die Folge waren selten gesehene Proteste von mehr als 100 Medien-Aktivisten – angeblich aus den Führungsebenen halbamtlicher Nachrichtenagenturen und konservativer Webseiten – die den steigenden Druck auf die Online-Medien kritisieren. Weiterlesen