Archiv der Kategorie: Jaras/Rahe Sabz

Inhaftierter Student Abolfazl Tabarzadi in psychiatrische Klinik verlegt

Jaras, 5. Februar 2012 – Der inhaftierte studentische Aktivist Abolfazl Tabarzadi befindet sich seit 10 Tagen in einer psychiatrischen Klinik. Nach Berichten der Webseite „International Campaign for Human Rights in Iran“ leidet Tabarzadi an so heftigen paranoiden und depressiven Zuständen, dass die Gefängnisbeamten ihn nicht mehr kontrollieren konnten.

Der 24jährige Abolfazl Tabarzadi studiert Bauingenieurwesen und ist der Neffe des inhaftierten politischen Aktivisten Heshmatollah Tabarzadi*. Er war am 19. Dezember 2010 in der Wohnung seines Vaters verhaftet worden.

Er wurde wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Kontakten zu ausländischen Meiden“ zu 15 Monaten Haft verurteilt. Später wurde die Haftstrafe in 2. Instanz auf 9 Monate reduziert. Tabarzadi trat seine Haft am 18. Oktober 2011 im Gefängnis Karoon in Ahvaz an. Weiterlesen

Studentischer Aktivist Peyman Aref erneut ins Evin-Gefängnis bestellt

Peyman Aref

Jaras/Persian2English, 13. Januar 2012 – Peyman Aref, studentischer Aktivist und Mitglied der [reformorientierten Partei] „Iranische Nationale Front“, ist von Abteilung 2 des staatsanwaltschaftlichen Büros „Shahid Moghaddas“ im Evin-Gefängnis vorgeladen worden. Aref war erst im Dezember 2011 aus der Haft entlassen worden.

Mit einer schriftlichen gerichtlichen Vorladung, die er am Donnerstag erhielt, wurde Aref aufgefordert, sich innerhalb der nächsten drei Tage bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Sollte diese neueste Vorladung eine Verhaftung nach sich ziehen, wäre dies für ihn die vierte Inhaftierung seit der Präsidentschaftswahl von 2009.

Peyman Aref ist ein herausragender Student der Teheran-Universität. Er wurde vom Studium ausgeschlossen und ist somit ein sogenannter „Stern-Student„. Zum ersten Mal wurde er am 17. Juni 2009 verhaftet. Seine zweite Verhaftung erfolgte am 10. Februar 2010, die dritte am 30. Oktober 2011. Weiterlesen

Interview mit Abdollah Momenis Frau: „Nach seinem Brief an Khamenei ist seine Situation noch schlimmer geworden“

Abdollah Momeni vor Gericht (Sommer 2009)

Jaras, 1. Dezember 2011 – Neun Monate ist es her, dass der inhaftierte Sprecher der Alumni-Vereinigung „Advar-e-Tahkime Vahdat“, Abdollah Momeni, seinen letzten Hafturlaub genehmigt bekam.

Momeni wurde am 20. Juni 2009 in der Zentrale der „Freien Bürger“ (Anhänger des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten von 2009 Mehdi Karroubi) verhaftet. Er wurde inhaftiert und mehr als 100 Tage lang in Einzelhaft gehalten, verhört und gefoltert.

Nach neun Monaten Haft erhielt Momeni im März 2010 einen kurzen (fünftägigen) Hafturlaub, wurde aber in dieser Zeit mehrfach von seinen Vernehmungsbeamten einbestellt, die von ihm verlangten, dass er in Presseinterviews und Vorträgen an Universitäten gegen die Führer der Grünen Bewegung, gegen „Advar-e Tahkim-e Vahdat und gegen die Studentenbewegung Position bezieht. Momeni lehnte dies ab und wurde zur Strafe wieder ins Gefängnis zurückgeschickt. Weiterlesen

Journalist Mohamad Nourizad: „Ich soll den Mund halten, oder sie werden sich um mich und meine Familie kümmern“

Mohammad Nourizad

Jaras, 25. November 2011 – In seinem 12. Brief an den iranischen obersten Führer Ayatollah Khamenei hat der iranische Journalist und Dokumentarfilmer Mohammad Nourizad beschrieben, wie Zivilagenten versuchten, ihn mit Drohungen zum Schweigen zu bringen.

Nourizad war am 20. Dezember 2009 verhaftet worden, weil er Briefe geschrieben und veröffentlicht hatte, in denen er Khamenei und das Vorgehen des Regimes gegen die Proteste nach der Präsidentschaftswahl vom Juni 2009 kritisiert hatte. Im Mai 2011 war er aus dem Gefängnis freigekommen.

Es folgen Auszüge aus Nourizads letztem Brief an Khamenei. Weiterlesen

Ein Jahr nach dem Tod von Arash Arkan bricht der Vater sein Schweigen

Jaras, 15. November 2011 – Interview von Masih Alinejad mit Ardeshir Arkan, dem Vater des bei den Straßenprotesten vom 4. November 2009 verhafteten Arash Arkan.

„Hätten sie meinem Sohn die notwendige ärztliche Behandlung zukommen lassen, wäre er vielleicht nicht gestorben“, so Ardeshir Arkan. Sein Sohn war am 4. November 2009 bei einer Demonstration festgenommen worden, als Arash beobachtete, wie ein Teenager, der Videoaufnahmen machte, von regimetreuen Kräften angegriffen wurde. Er versuchte, dem Opfer zu helfen, was damit endete, dass er in ein Handgemenge mit einem der Sicherheitskräfte verwickelt und verhaftet wurde. Der 26jährige Arash Arkan war einer der Gefangenen [der Ereignisse nach der Wahl], dessen Name auch nach seiner Verhaftung nicht in den Medien auftauchte. Weiterlesen