Iranische Medien dürfen keine Nachrichten über Oppositionsführer veröffentlichen

Ehsan Ghazizadeh

Zamaaneh, 17. Oktober 2010 – Das iranische Kulturministerium wird nach eigenen Angaben in Zukunft alle Publikationen verbieten, die Fotos und Äußerungen von Oppositionsführern veröffentlichen. [Der staatlichen Nachrichtenagentur] IRNA zufolge gab Ehsan Ghazizadeh, Leiter der Medienabteilung des Ministeriums, bekannt, dass „Publikationen, die weiterhin Statements und Fotos der Anführer des Aufruhrs veröffentlichen, im Einklang mit dem Gesetz verboten“ werden.

Nach der Präsidentschaftswahl von 2009, die von umfassenden Vorwürfen des Wahlbetrugs begleitet war, bezeichnen die Behörden der Islamischen Republik die Gegner von Ahmadinejads Wahlsieg als „Anführer des Aufruhrs“.

Ghazizadeh merkte an, dass im vergangenen Jahr eine Reihe von Publikationen im gesamten Land geschlossen worden seien, weil sie „die Prinzipien des Systems und der Geistlichkeit sowie de obersten Führer beleidigt“ hätten.

Die Regierung werde keine Medien unterstützen, die das Regime im letzten Jahr der Unruhen nicht gestützt hätten, sagte Ghazizadeh weiter.

Zuvor hatte das Kulturministerium mitgeteilt, dass die Bemessung von Subventionen für Medien sich am eingenommenen Standpunkt der Publikationen orientieren werde.

Iranische Medien haben nach der Präsidentschaftswahl von 2009 und der darauf folgenden Niederschlagung der Opposition harte Maßnahmen zu spüren bekommen. Dutzende Journalisten sind im Gefängnis, weitaus mehr Journalisten sind aus Angst vor Verfolgung aus Iran geflohen. Unzählige Publikationen und Zeitungen wurden beim kleinsten Anzeichen einer Unterstützung für die Reformer geschlossen.

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 17. Oktober 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/10/photow01-irans-ministry-o.html

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