Iranische Flüchtlinge in erdbebengeschüttelter Stadt gestrandet

Zamaaneh, 11. November 2011– Iranische Flüchtlinge in der nahe der iranischen Grenze gelegenen türkischen Stadt Van, die von einem Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert worden war, haben keine Möglichkeit, die Gegend zu verlassen.

Die Organisation „International Campaign for Human Rights in Iran“ (ICHRI) hat unter Berufung auf den studentischen Aktivisten Ali Nazari von der schwierigen Situation der Flüchtlinge in Van berichtet.

Das Erdbeben hatte vor etwa drei Wochen mehr als 600 Menschen getötet. Ein Nachbeben der Stärke 5,6 forderte am Dienstag Abend mindestens sieben weitere Todesopfer.

Ali Nazari zufolge gibt es mangels Transportmöglichkeiten keine Möglichkeit, die Stadt zu verlassen, und die Flüchtlinge stecken fest. Zudem habe die Polizei in Van keine Befugnis erhalten, die Flüchtlinge an einen anderen Ort zu bringen.

Radio Zamaaneh gegenüber gab der Flüchtling Hajir Sharifi an, die Polizei habe den Flüchtlingen erlaubt, die Stadt für 10 Tage zu verlassen. Nach Ablauf der 10 Tage müssten die Flüchtlinge allerdings nach Van zurückkehren, damit ihre Fälle weiter verfolgt werden könnten.

Die Flüchtlinge sollen Berichten zufolge gerade erst wieder nach Van zurückgekehrt worden sein, als sich das zweite Erdbeben ereignete.

Ali Nazari zufolge wird von keiner internationalen Organisation, nicht einmal von den Vereinten Nationen, Hilfe für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.

Die Stadt Van hat etwa 380.000 Einwohner und ist eines der wichtigsten Zentren zur Unterbringung von Asylsuchenden. Die meisten Flüchtlinge in Van kommen aus Iran und Afghanistan. Ein UN-Bericht beziffert die Zahl der iranischen Flüchtlinge in Van auf 500 – 1000, die der afghanischen Flüchtlinge auf etwa 4.000.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh

Wenn Sie die iranischen Flüchtlinge in Van unterstützen möchten, richten Sie Ihre Spende bitte an Flüchtlingshilfe Iran e.V.. Vielen Dank!

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