Zweifel an Moussavis Statement zum 25. Bahman

(Foto entnommen bei Pedestrian)

Ehsan Soltanis Blog/Pedestrians Blog, 16. Februar 2011 – Drei von Moussavis engsten Anhängern haben Zweifel an seinem gestern veröffentlichten Statement geäußert. Es heißt, das Statement sei in Reaktion auf die brutalen Anschuldigungen des Regimes und in Moussavis Abwesenheit von einem seiner Berater verfasst und unter seinem Namen auf seiner Webseite veröffentlicht worden.

Moussavis Töchter hatten offen ihre Sorge um ihn und seine Frau Zahra Rahnavard geäußert und der Webseite Jaras gegenüber angegeben, dass sie mit ihren Eltern keinen Kontakt aufnehmen können und sich große Sorgen um sie machen. Auch sein Chefberater erklärte, er habe keinen Kontakt zu Moussavi. Wie ist dieses Statement also an die Öffentlichkeit gekommen?

Während es bei Mehdi Karroubi noch gewisse Kontaktmöglichkeiten gibt, ist Moussavi von jeder Kommunikation abgeschnitten.

Seiner Webseite Kalemeh muss daran gelegen sein, sich zu diesen Fragen zu äußern. Professionalität und Respekt vor den Menschen müssen für ihr Handeln oberste Priorität haben.

Einige der Fragen, die sich aus dem Statement ergeben:

1. Moussavis Töchter und sein Chefberater haben sich besorgt um das Wohlergehen Moussavis geäußert und mitgeteilt, dass sie seit mehreren Tagen keinen Kontakt mehr zu ihm haben.

2. In dem Statement heißt es: „(Die Bewegung) wird [neben einer anderen von Moussavi erwähnten Angreifer-Gruppe] von Ausländern und anderen im Ausland befindlichen Menschen angegriffen, die sich erhoffen, auf der Welle (der Proteste in Iran) mitreiten zu können. Beide Gruppen versuchen, die Bewegung mit Zionisten, den Amerikanern und ihren Verbündeten in Verbindung zu bringen.“
Doch Moussavi hatte zuvor die internationale Unterstützung für die Bewegung begrüßt. Welche „Wellenreiter“ meint Moussavi hier also?

3. Es entspricht nicht Moussavis Sprachgebrauch, „Amerika und Zionismus und ihre Verbündeten“ miteinander zu vermischen, ohne zusammenhängend zu erläutern, was er meint.

4. An wen richtet sich das Statement? An das Volk, oder an Moussavis Feinde? Der Ton des Statements ist defensiv. Wenn Moussavi die Bevölkerung anspricht,  weiß er, dass ihn die Menschen kennen. Es ist nicht nötig, dass er sich verteidigt. Seine Feinde hingegen attackieren ihn seit eineinhalb Jahren. Sich mit einem Statement an sie zu wenden wird an ihrer Einstellung nichts ändern.

5. Soweit ich mich erinnern kann, hat Moussavi Ayatollah Khomeini immer auf persönlicher Ebene verteidigt, aber niemals gesagt, dass „das Ziel der Bewegung die Realisierung von Khomeinis Visionen“ sei. Vielmehr hat er immer wieder die pluralistischen Forderungen der Bewegung positiv hervorgehoben.

Ich habe Moussavis Statements immer verteidigt und bin der Meinung, dass sie den Fortschritt und die Demokratie in Iran befördern. Doch dieses Statement ist bezüglich seines Inhalts und auch der Adressaten, die es anspricht, zu widersprüchlich und zweideutig, um es zu verteidigen. Selbst wenn Moussavi dieses Statement am Ende bestätigt, bleibt meine Kritik bestehen.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle (Englisch):
Pedestrian, 16. Februar 2011
Original (Persisch) veröffentlicht auf Ehsan Soltanis Blog (ohne Link)

Eine Antwort zu “Zweifel an Moussavis Statement zum 25. Bahman

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