Reformpartei macht IRGC-Chef für Grausamkeiten in Irans Gefängnissen verantwortlich

IRGC-Kommandant Mohammad Ali Jafari

Die iranische Reformpartei Islamische Iranische Partizipationsfront hat den Chef der iranischen Revolutionsgarden, Komandant Mohammad Ali Jafari, in einem offenen Brief bezichtigt, für die an politischen Gefangenen in iranischen Gefängnissen begangenen „Grausamkeiten und Desaster“ verantwortlich zu sein.

Wie die Webseite Norooz berichtet, hat die Oppositionspartei große Besorgnis über das Wohlergehen ihres inhaftierten Mitglieds Mohsen Safai Farahani zum Ausdruck gebracht.

In dem Brief heißt es, Safai Farahani, der an Herzproblemen leidet, habe in den letzten Tagen wiederholt das Bewusstsein verloren und erhalte im Evin-Gefängnis keine adäquate medizinische Versorgung.

Am vergangenen Freitag hatte Safai Farahanis Ehefrau Effat Khatibi in einem Interview mit der Webseite Kalemeh die Herzprobleme ihres Mannes beschrieben und die Justiz und die Sicherheitskräfte gewarnt, Safai Farahanis Gesundheitszustand sei kritisch. Sie hatte die Behörden aufgefordert, ihrem Mann Hafturlaub zu gewähren, damit er sich medizinisch behandeln lassen kann.

Mohsen Safai Farahani war am 20. Juni 2009 im Zuge der Verhaftungswelle nach den Protesten gegen die umstrittene Wiederwahl Mahmoud Ahmadinejads zum Präsidenten festgenommen worden und wurde wegen Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Im Februar war er gegen Kaution freigelassen worden, musste jedoch ins Gefängnis zurückkehren, nachdem er gemeinsam mit sechs weiteren bekannten Reformern einen Beschwerdebrief gegen ein führendes, als „Kommandant Moshfegh“ tituliertes IRGC-Mitglied veröffentlicht hatte.

In dem Brief bezichtigen die sieben Reformer ihn [bzw. die Revolutionsgarden, d. Übers.] der illegalen Einmischung in den Wahlprozess.

Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 12. September 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/09/reformist-group-accuses-h.html

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