Iranische Ärztevereinigung fordert medizinische Untersuchungen inhaftierter Oppositionsführer

Mir Hossein Moussavi (l.), Mehdi Karroubi

Zamaaneh, 11. Juli 2011 – Die Islamische Gesellschaft Iranischer Ärzte hält ärztliche Untersuchungen der beiden unter Hausaarrest stehenden Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi durch unabhängige Mediziner für notwendig. In einer auf den oppositionellen Webseiten Jaras und Kalemeh veröffentlichten Erklärung äußert sich die Gesellschaft besorgt um die Gesundheit der beiden Politiker. Sie bezeichnet deren Hausarrest als ungesetzlich und fordert ihre Freilassung.

Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi sowie deren Ehefrauen Zahra Rahnavard und Fatemeh Karroubi stehen unter Hausarrest, seit die beiden Oppositionsführer ihre Anhänger für den 14. Februar zu einem Solidaritätsmarsch mit den Aufständen in Tunesien und Ägypten aufgerufen hatten. Die beiden Ehepaare sind von jedem Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten und dürfen nur äußerst selten und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen kurze Besuche ihrer unmittelbaren Familienangehörigen empfangen.

Der Forderung nach einer ärztlichen Untersuchung der beiden Ehepaare war ein Bericht von Zahra Rahnavards Mutter Navab Safavi vorangegangen, die ihre Tochter und ihren Schwiegersohn bei ihrem letzten Besuch blass und untergewichtig erlebt hatte.

Die Islamische Gesellschaft Iranischer Ärzte ist eine politische Gruppierung, die der Fraktion der Reformer nahe steht. In den vergangenen zwei Jahren und während der Proteste gegen Mahmoud Ahmadadinejads umstrittenen Wahlsieg von 2009 waren einige ihrer Mitglieder verhaftet und von Sicherheitskräften schikaniert worden.

In ihrer jüngsten Resolution schreibt die Gesellschaft: „Moussavi und Karroubi haben lediglich den Wünschen und Forderungen des Volkes ihre Stimme verliehen. Sie haben keinen Fehler begangen, der Bestrafung verdient hätte. Sollte eine juristische Beschwerde gegeb sie vorliegen, sollte diese in einem fairen Verfahren mit allen korrekten Verfahrensweisen bearbeitet werden, so dass sie die Möglichkeit haben, sich zu verteidigen.“

Außerdem fordert die Gesellschaft: Entschädigung für die Angehörigen der Opfer der Ereignisse nach der Wahl, die „bedingungslose Freilassung“ aller politischen Gefangenen, Ende der „Sicherheits-Atmosphäre im Land“, Freiheit für Medien und politische Aktivitäten sowie freie und transparente Wahlen.

Übersetzung aus dem Englischen
Quelle: Radio Zamaaneh, 11. Juli 2011

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