Tagesarchiv: 26. Januar 2012

Ebadi spricht sich für Wahlboykott aus, fordert Freilassung Moussavis und Karroubis

Shirin Ebadi

Zamaaneh, 26. Januar 2012 – Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat sich hinter die Forderung der 39 politischen Gefangenen nach einem Wahlboykott und der Freilassung der iranischen Oppositionsführer aus dem Hausarrest gestellt.

In einer Erklärung lobt Ebadi die Kühnheit der 39 Gefangenen und schreibt als Reaktion auf deren Unterstützungsappell: „Ich rufe alle freiheitssuchenden Menschen auf der ganzen Welt  auf, mit aller Anstrengung auf die Freilassung aller politischen Gefangenen in Iran hinzuwirken, besonders die von Zahra Rahnavard, Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi.“

Der iranischen Bevölkerung legt Ebadi nahe, die Wahl zu boykottieren. „Ich appelliere an meine lieben Landsleute, die Scheinwahlen zum 12. Islamischen Parlament im März zu boykottieren und der ganzen Welt auf diese Weise deutlich zu machen, dass das Regime der Islamischen Republik keine Legitimität besitzt.“ Weiterlesen

Sorge um Oppositionsführer unter Hausarrest

Mehdi Karroubi

Zamaaneh, 26. Januar 2012 – Die Ehefrau des unter Hausarrest stehenden iranischen Oppositionsführers Mehdi Karroubi berichtet, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Mann hat. Die Behörden hielten ihren Mann in Einzelhaft, teilte Fatemeh Karroubi mit.

Gegenüber der Webseite  Saham News sagte Frau Karroubi: „Nachdem mein Mann seine Meinung zu den [Parlaments-]Wahlen kundgetan und sich für einen Wahlboykott ausgesprochen hat, darf ich ihn nicht mehr besuchen. Die Behörden verwehren mir jetzt auch den Zutritt zu meinem eigenen Haus.“

Sie sei sehr besorgt darüber, wie ihr Mann von seinen Wächtern behandelt werde. Weiterlesen

Fall Saeed Malekpour: Revolutionsgarden verlangen weiteres Fernsehinterview

Saeed Malekpour

RAHANA, 26. Januar 2012 – Verhöragenten der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) haben Saeed Malekpour in Einzelhaft verlegt und verlangen von ihm ein weiteres Fernsehinterview als Voraussetzung für die Aufhebung seines Todesurteils.

RAHANA berichtet, dass Agenten der IRGC-Einheit für Cyber-Intelligenz, die seit seiner Verhaftung einen Fall gegen Malekpour aufgebaut haben, ihm jetzt ein Ultimatum gestellt haben. Als Gegenleistung für eine Verlegung in die allgemeine Abteilung von Evin und eine Aufhebung des Todesurteils soll er sich nochmals in einem Geständnis vor laufenden Fernsehkameras selbst belasten. Weiterlesen