Tagesarchiv: 22. Dezember 2009

Irans Geheimdienstminister “identifiziert” 80 regierungskritische Gruppen

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 22. Dezember 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/12/iran-intelligence-minster.html
Deutsche Übersetzung: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)

Heydar Moslehi


Wie der iranische Geheimdienstminister Heydar Moslehi bekannt gab, hat Ministerium 80 Stiftungen und Organisationen identifiziert, die in den Protesten nach der Wahl aktiv waren.

Bei einem Treffen mit den Premiers der Provinzen Irans erklärte er, dass diese Organisationen in den „Aufruhr“ nach der Wahl involviert gewesen seien; eine davon verfüge sogar über ein Budget von 1,7 Milliarden Dollar.

Wie berichtet wird, fügte der Geheimdienstminister hinzu, das Ziel der „aufrührerischen Bewegung“ in der Islamischen Republik sei es, „das Verhalten von Regierungsoffiziellen und des Volkes zu verändern“ und das Islamische Regime von innen zu demontieren.

Moslehi behauptete, die Bewegung sei schon zuvor auf den Konferenzen in Berlin und Dänemark etabliert worden.

Als Mitglieder dieser Bewegung nannte er die „Organisation der Volksmujaheddin, religiöse und ethnische Terroristen, Bahai’s, Homosexuelle, Feministengruppen, Nationalisten und Marxisten“.

Heydar Moslehi erklärte: „Wir haben nun die absolute Oberhand über diesen Aufruhr und beobachten den Verkehr der aufrührerischen Elemente mit dem Westen genau.“

In den vergangenen Monaten hatte Iran die USA und Großbritannien mehrfach beschuldigt, sich in Irans innere Angelegenheiten einzumischen.

Iran behauptet, der Westen versuche, die Islamische Republik durch Unterstützung der Regimekritiker zu demontieren.

Westliche Länder haben jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten Irans vehement abgestritten.

Viele der nach der Wahl verhafteten Gefangenen sind wegen Kollaboration mit dem Ausland mit dem Ziel des Umsturzes des Regimes vor Gericht gestellt worden.

Die Gerichtsprozesse sind wegen ihrer mangelnden Rechtslage von iranischen sozialen Aktivisten und Menschenrechtsgruppen verurteilt worden.

Regierungsanhänger greifen Ayatollah Montazeris Haus an

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 22. Dezember 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/12/progovernment-crowd-threa.html
Deutsche Übersetzung: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)

Ayatollah Montazeris Grab

Regierungstrreue Kräfte haben angekündigt, in Qom gegen die Trauernden um den am Sonntag verstorbenen führenden Reformkleriker Ayatollah Montazeri demonstrieren zu wollen. Es wird befürchtet, dass sein Haus erneut Ziel von Angriffen werden könnte.

Gestern Nacht nach der Bestattung von Ayatollah Montazeri in Qom, an der hunderttausende Trauernde teilnahmen, waren regierungstreue Kräfte zu seinem Haus vorgedrungen, hatten Fensterscheiben zerschlagen und seine Bilder sowie die schwarzen Trauerfahnen zerrissen.

Der gestrige Angriff auf Ayatollah Montazeris Haus

Sie griffen auch das nahegelegene Haus von Ayatollah Montazeris Sohn an.

Auch das Büro eines weiteren führenden reformorientierten Schia-Geistlichen, Ayatollah Sanei, wurde in der vergangenen Nach angegriffen. Ayatollah Sanei wurde darüber hinaus an der Teilnahme an Ayatollah Montazeris Begräbnis gestern Morgen gehindert. Der Angriff auf Ayatollah Sanei erfolgte vor dem Hintergrund, dass die Oppositionsführer Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi, die am Vortag in Qom eingetroffen waren, in Ayatollah Saneis Haus abgestiegen waren.

Augenzeugen berichteten, dass die Sicherheitskräfte nichts unternahmen, um die Angriffe auf Ayatollah Saneis Haus zu stoppen.

Mir Hossein Moussavi wurde auf dem Rückweg nach Teheran von einer Gruppe Motorradfahrer in Zivil angegriffen, er wurde dabei leicht verletzt.

Die regierungstreuen Kräfte sollen sich um 15:30 Uhr vor Ayatollah Khomeinis Residenz versammeln, die etwa einen Kilometer von Ayatollah Montazeris Haus entfernt ist.

Fars zufolge riefen die Trauernden um Ayatollah Montazeri Parolen gegen den gegenwärtigen Obersten Führer Ayatollah Khamenei, Mahmoud Ahmadinejad und das System, weshalb die „ehrenwerte und revolutionäre“ Bevölkerung von Qom diese Aktion verurteile.

Zwar war Ayatollah Montazeris Haus während der Zeremonie von Sicherheitskräften umstellt, und das Ereignis wurde von dem Angriff der Zivilkräfte unterbrochen, die das Gebäude beschädigten. Dennoch bezeichnete Ayatollah Sanei das Begräbnis als einzigartig und beispiellos in der Geschichte der Begräbnisse in Qom, sowohl hinsichtlich der hohen Teilnehmerzahl als auch hinsichtlich des Formats [„caliber“] der Trauernden.

Etwa 1000 Regierungsanhänger griffen gestern die Gedenkzeremonie für Ayatollah Montazeri in der Azam-Moschee an. Um zu verhindern, dass Trauernde zu schaden kommen, hat die Familie [von Montazeri] die üblichen Gedenkfeierlichkeiten zum dritten Tag [nach dem Tod des Verstorbenen] abgesagt.

Gedenkfeier bei Ayatollah Zanjani

Trotz Drohungen der Regierung an die Adresse der Trauernden hielt Ayatollah Bayat Zanjani heute Morgen eine Gedenkzeremonie für den führenden Geistlichen ab. Ayatollah Taheri in Isfahan wird morgen ebenfalls eine Gedenkfeier für Ayatollah Montazeri abhalten.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in Bandar Abbas

Veröffentlicht auf Persian2English am 22. Dezember 2009
Quelle (Persisch): http://www.facebook.com/notes/freedom-messenger-ghasedane-azadi/tsdyd-fy-mnyty-dr-dnsgh-zd-bndrbs/214193299589
Übersetzung Persisch-Englisch: Arash Azizi für Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.wordpress.com/2009/12/22/increasing-of-security-in-bandar-abbas/
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)
(Anmerkung d. Übers.: Dieser Artikel beruht zum Zeitpunkt der Übersetzung auf einer einzigen und inoffiziellen persischen Quelle. Ich bitte, den Inhalt des Artikels entsprechend als „unbestätigt“ einzustufen)


Heightening of Security atmosphere in Bandar Abbas

Iran Khabar Agency – 21. Dezember 2009
Auf der Grundlage der Nachrichten, die wir erhalten, wurden im Zuge der Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen an Universitäten auch in der Freien Universität Bandar Abbas Kameras an allen Haupt- und Nebeneingängen angebracht. Alles, was die Studenten tun, wird jetzt auf Video aufgezeichnet.

Diese Einschränkungen gelten nur für reguläre Studenten, Basijis haben vollständige Freiheit. Zum Beispiel können Studenten die Universität nicht ohne [Studenten-]Ausweis betreten. In einer Universität in Hormozgan betraten beispielsweise mehrere Personen, die nicht Studenten waren, die Universität, um ein Begräbnis für einen sogenannten „Märtyrer“ zu organisieren. Daraufhin begannen Studenten zu protestieren. Zivilpolizisten, die nicht zur Universität gehören, stießen dazu, um die Studenten zu zerstreuen. Die Agenten schalteten den Strom an der gesamten Universität ab, so dass alle Lehrveranstaltungen unterbrochen werden und die Professoren und Mitarbeiter die Universität verlassen mussten. Die Agenten konnten dann ihre Veranstaltung in deren Abwesenheit abhalten.

Sirjan: Gefangene während ihrer Hinrichtung von Verwandten entführt

Veröffentlicht auf Persian2English am 22. Dezember 2009
Quelle (Persisch): Freedom Messenger
Übersetzung Persisch-Englisch: Arash Azizi für Persian2English
Quelle (Englisch): http://persian2english.wordpress.com/2009/12/22/prisoners-to-be-hanged-in-sirjan-kidnapped-by-their-relatives/
Übersetzung Englisch-Deutsch: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)
(Anmerkung d. Übers.: Dieser Artikel beruht zum Zeitpunkt der Übersetzung auf einer einzigen und inoffiziellen persischen Quelle. Ich bitte, den Inhalt des Artikels entsprechend als „unbestätigt“ einzustufen)

Zwei Gefangene sind mitten in ihrer Hinrichtung von einer großen Zahl Verwandter entführt worden. Sie sollten gehenkt werden. Man nimmt an, dass einer der beiden noch am Leben ist und sich bei einem seiner Verwandten aufhält.

Herana News – Prisoners Rights:
Heute Morgen sollten die Gefangenen Esmayil Fathalizade und Mohammad Esfandiarpour öffentlich gehenkt werden, weil sie illegale Kriegswaffen besessen, die Najafshahr-Bank ausgeraubt und Personen belästigt haben sollen. Ihr Urteil war vom Obersten Rechnungshof [„supreme audit court“] bestätigt worden.

In einer beispiellosen Aktion störten die Angehörigen der beiden Gefangenen kurz vor Beginn der Hinrichtung den Ablauf, machten eine Menge Lärm und fluchten und beschimpften sogar die Offiziellen, die auf die Hinrichtung warteten. Als sie begann, war der ganze Platz mit Steinen übersät, die Polizei schoss in die Luft und feuerte Tränengas ab.

Inmitten dieser Szene gelang es den Angehörigen, die beiden Gefangenen zu entführen. Das Auto eines Zuschauers ging in Flammen auf.

Ein Fars-Korrespondent in Kerman sprach mit dem Staatsanwalt in Sirjan, Farajolah Kargar. Er berichtete Fars von Einzelheiten des Vorfalls und diskutierte weitere Maßnahmen im Vorgehen gegen Verbrecher. Er sagte: „Wir werden uns mit dem „Unterstützenden Rat“ [evtl. „Beirat“ – „Providing Council“] von Sirjan treffen. Nach dem Treffen werde ich Ihre Nachrichtenagentur kontaktieren.“

Regierungsanhänger nehmen Oppositionsführer ins Visier

Veröffentlicht auf Radio Zamaaneh am 22. Dezember 2009
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2009/12/iranian-government-suppor.html
Deutsche Übersetzung: Julia (bei Weiterveröffentlichung bitte Link zu diesem Post angeben)

Regierungsanhänger vor dem Haus von Ayatollah Montazeri in Qom

Anhänger von Ayatollah Khamenei und Mahmoud Ahmadinejad haben heute in Qom ihre Kundgebung mit einer Kampfansage gegen die Reformführer beendet. Die Kundgebung war eine Reaktion auf die Parolen gegen Khamenei und Ahmadinejad, die gestern während des Trauermarsches für Ayatollah Montazeri zu hören waren.

Als Ausdruck ihres Zorns griffen die regierungstreuen Kräfte letzte Nacht außerdem Ayatollah Montazeris Haus in Qom an.

Die heutige Kundgebung begann vor Ayatollah Khomeinis Haus in Qom und endete am Haus von Ayatollah Montazeri. Die Teilnehmer skandierten Parolen gegen Regierungskritiker.

Wie Fars berichtet, verurteilten die Demonstranten zum Schluss Ayatollah Rafsanjani, den Vorsitzenden des Expertenrats, für seine Unterstützung für Oppositionsführer wie Khatami, Karroubi, Moussavi und Yousef Sanei.

Das Statement besagte, dass die Oppositionsführer das Begräbnis für Ayatollah Montazeri in ein „politisches Treffen“ verwandelt hätten, dass „die Gefühle aller gläubigen Menschen verletzt“.

Außerdem wird in dem Statement das Seminar in Qom aufgefordert, Ayatollah Saneis Empfehlungen für das Amt eines schiitischen Ministers aufzuheben.

Der Hardliner Ayatollah Nouri Hamadani verurteilte die Khamenei-feindlichen Stimmungen während des Begräbnisses für Ayatollah Montazeri.

Berichten zufolge hatten viele gerufen „Unser Führer ist ein Mörder! Seine Amtszeit ist null und nichtig!“ Und als die Kondolenzbotschaft des Obersten Führers verlesen werden sollte, reagierte die Menge mit Gejohle.

Es wird berichtet, dass die Hardliner auch für morgen eine Kundgebung in Qom organisieren wollen.

Die Webseite Rudyad berichtet, dass Hardliner der Regierung sich um Zulauf aus dem ganzen Land bemühen, um Unterstützung für Ayatollah Khamenei zu zeigen.

Die Webseite berichtet außerdem, dass die morgige Versammlung organisiert wird, weil der erste der beiden Versuche, Unterstützung zu gewinnen, nicht effektiv gewesen war.

Rudyad fügt hinzu: „Das Bildungsministerium hat die Schulen angewiesen, ihre Schüler auf die Teilnahme an den Demonstrationen vorzubereiten.“