Veröffentlicht bei Radio Zamaaneh am 13. Juni 2010
Quelle (Englisch): http://www.zamaaneh.com/enzam/2010/06/91-people-arrested-in-teh.html
Der Befehlshaber der Teheraner Sicherheitskräfte gab heute die Verhaftung von 91 Menschen bei den Versammlungen vom Samstag in Teheran bekannt.
Hossein Sajedinia sagte der Nachrichtenagentur ISNA: „Im Laufe des gestrigen Tages gab es in der Hauptstadt keine besonderen Vorkommnisse; eine kleine Zahl von Personen, etwa 91 Verdächtige, sind von der Polizei verhaftet und der Justiz übergeben worden.“
Der stellvertretende Befehlshaber der Sicherheitskräfte, Ahmadreza Radan, sagte ILNA gegenüber gestern, dass nur wenige Menschen verhaftet worden seien, die „von revolutionsfeindlichen Fernsehsendern und Internet-Netzwerken in die Irre geführt wurden.“
Wie er sagte, hatten die Verhafteten geplant, „die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu stören“. Weiter sagte er: „Trotz der umfangreichen Werbung in revolutionsfeindlichen Fernsehsendern und Internet-Netzwerken, mit der opportunistische Elemente auf die Straßen und Plätze Teherans geholt werden sollten, wurden [diese Versuche] durch das hohe Maß an Verständnis und Voraussicht unserer lieben Landsleute vereitelt, und nichts besonderes geschah.“
Die Medien hatten gestern von vereinzelten Zusammenstößen in Teheran berichtet. Augenzeugen berichteten vom hohen Sicherheitsaufgebot in Teheran, in der Taleghani-Straße soll von den Anti-Aufruhr-Einheiten auch Tränengas eingesetzt worden sein.
Die Oppositionsführer MirHossein Moussavi und Mehdi Karroubi hatten beim Innenministerium eine Genehmigung für einen Schweigemarsch am 12. Juni beantragt.
Der Teheraner Gouverneur Morteza Tamaddon hatte den Antrag abgelehnt und gewarnt, dass die Behörden gegen alle illegalen Versammlungen vorgehen werde.
Daraufhin hatten Moussavi und Karroubi ihre Kundgebung abgesagt, um Schaden für die Demonstranten zu vermeiden.
Unbestätigten Berichten zufolge waren gestern in Teheran Hunderte Demonstranten verhaftet worden, viele davon sollen heute in den frühen Morgenstunden wieder freigelassen worden sein.
Der 12. Juni markierte den Jahrestag der umstrittenen Präsidentschaftswahlen von 2009, die Mahmoud Ahmadinejad in eine zweite Amtszeit als Präsident beförderten; es wurde Wahlbetrug vermutet. Diese Wahlen lösten großangelegte Straßenproteste aus. Dutzende Menschen starben bei diesen Demonstrationen, als die Regierungskräfte mit Gewalt eingriffen.
Deutsche Übersetzung: Julia, bei Weiterveröffentlichung bitte Link angeben